Fotos Fragen – Malerei antwortet
Zum dritten Mal trafen sich diese 6 Künstlerinnen auf Hof Akkerboom. Beim letzten Mal noch mit dem Thema "Triptychon" beschäftigt, gaben sie heute mit ihrer Malerei Antworten auf Fotofragen.
Mit der Vernissage, die in die 10. Mettenhofer Kulturtage fiel, lockten sie besonders viele Besucher an, die an diesem Abend ihr Interesse für diese Ausstellung bekundeten.
Es sollte sich lohnen. Die Idee für dieses Projekt kam den Künstlerinnen vor eineinhalb Jahren. Jede von den Künstlerinnen brachte zwei Fotos aus ihrem privaten Fundus mit ins Atelier, so daß 12 Vorlagen zusammen kommen konnten.
In der Eingangsrede von Brigitte Kemlein stand eine Geschichte, die zum Verständnis der hier dargestellten Arbeitsweise beitrug. In dieser Geschichte, die von Plinius dem Älteren, der vor 2000 Jahren lebte, erzählt wird, berichtet er von einer jungen Frau aus Korinth, die sich von ihrem Liebhaber, der in den Krieg ziehen musste, ein Konterfei von seinem Schattenriss auf die Wand ihrer Wohnung malen ließ, um ein bleibendes Andenken von ihm zu erhalten.
Mit dieser Geschichte wird die Brücke geschlagen zur Projektion und damit zu Fotos und Filmbildern der Gegenwart.
Hinter den Fotos stecken Geschichten und Erlebtes, Vergangenes und auch Beunruhigendes. Von den hier als Vorlage dienenden 12 Fotos wurden einige selbst erstellt oder aus Medien oder Fotoalben entnommen. In den hier gezeigten Gemälden blieb es den sechs Künstlerinnen selbst überlassen, welches dieser Fotos sie auswählen wollten für ihre gestalterischen und künstlerischen Ideen.
Dabei fanden sie sich in bester Gesellschaft, denn auch Künstler wie Courbet, Degas, Cezanne, Picasso, Macke, Zille und viele andere danach, hatten Bildvorlagen genutzt, um ihre mittlerweile berühmten Gemälde und Zeichnungen zu kreieren.
Die Künstlerinnen trafen sich jeden Mittwochabend bei Burkhard Schildt in der Freien Kunstschule Duktus in Kiel, der die Künstlerinnen bei der Arbeit und bei der Hängung tatkräftig unterstützte und auch am Tag der Eröffnung anwesend war und für weitere Fragen dem Publikum zur Verfügung stand.
Zu sehen waren Landschaften, Innenräume, Stillleben und Szenen mit Mensch und Tier. Besonders hervorstechend war der bei allen Malerinnen vorkommende Leopard, der an den Wänden lauert. Eine Besonderheit an dieser Ausstellung sei noch zu vermerken: Dem Besucher werden auf Wunsch die Fotos ausgehändigt, an denen sich die Malerinnen orientiert hatten.
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Irene Heller-Janton vor „Rotes Kleid“ und „Nach draußen“ |
Bärbel Sievers vor „Espresso“ und „Palazzo“ |