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Wir sind Mettenhof - Ahlam Medhat

Wir sind Mettenhof

10 Fragen an Bürgerinnen und Bürger Mettenhofs

Wieder hat die Redaktion mettenhof.de jemanden gefunden, den sie zu Mettenhof befragen konnte. Heute hat Ahlam Medhat unsere Fragen beantwortet. A. Medhat stammt aus dem Irak, ist 50 Jahre alt und war in ihrer Heimat Lehrerin. Gelebt hat sie im Nordirak, ist aber keine Kurdin, wie man glauben könnte. Sie gehört zu der Volksgruppe der Turkmenen. Die Turkmenen sind eine Minderheit im Irak. Es leben heute ca. 2,5 Millionen Turkmenen im Irak und in Syrien. Ihre Sprache besteht aus südaserbaidschanischen Dialekten. Das Türkische ist ihre Schriftsprache. A. Medhat spricht aber auch Kurdisch und Arabisch. Nun möchten wir wissen, wie sie zu ihrer jetzigen Heimat Mettenhof steht.

Wie lange leben Sie in Mettenhof?

Ahlam M.: Seit ca. 10 Jahren

Was gefällt Ihnen besonders in Ihrem Stadtteil?

Ahlam M.: Mir gefällt, dass hier alles ist. Ich kann überall hinlaufen, wenn ich will und brauche keine Busfahrkarte, um in die Stadt zu fahren. Man bekommt hier ja fast alles.

 

 

 

 Medhat 

Ahlam Medhat 

 

Was gefällt Ihnen nicht in Ihrem Stadtteil?

Ahlam M.: Ich finde, dass das Trinkwasser in Mettenhof zu kalkig ist. Das ärgert mich immer wieder. Woanders in Kiel ist das nicht so. Und mir gefällt nicht, dass es hier fast immer windig ist. Aber sonst habe ich nichts zu beanstanden.

Empfinden Sie Mettenhof als sozialen Brennpunkt?

Ahlam M.: Eigentlich nicht. Aber ich finde, dass hier zu wenig für Jugendliche getan wird. Sie laufen hier im Stadtteil manchmal planlos herum. Und es sind zu viele.

Sind die Umbaumaßnahmen der letzten Jahre ein Gewinn für Mettenhof?

Ahlam M.: Ja auf jeden Fall. Ich finde es gut, dass Kaufland da ist. Aber auch die Passage bei Famila gefällt mir sehr gut. Und den Heidenberger Teich finde ich super. Da gehe ich öfter spazieren.

Können Sie bzw. Ihre Kinder anhand der Angebote in Mettenhof Ihre Freizeit sinnvoll gestalten?

Ahlam M.: Ja schon, nur wie ich ja sagte, ist hier zu wenig für junge Leute. Da müsste es wirklich mehr Angebote geben. Meine Tochter wohnt nicht mehr hier, weil sie studiert. Aber mein Sohn ist 17 Jahre alt und würde gerne trainieren. Da gibt es nur ein Raum, wo er das kann. Und der ist oft zu voll.

Leben Sie gerne in Mettenhof?

Ahlam M.: Ja schon. Es gibt für mich sowieso keine andere Lösung. Ich kann mir einen Umzug und eine andere Wohnung nicht leisten. Ich würde auch gerne innerhalb Mettenhofs umziehen. Aber wie gesagt, finde ich nichts. Aber sonst ist Mettenhof o.k. Ich treffe mich mit Freunden und wir machen dann Picknick. Das kann man hier an vielen Stellen. Ja, Mettenhof ist gut.

 

 

 

 

 

 

 

 

Wie bewerten Sie die Mettenhofer Schulen?

Ahlam M.: Die Schulen selbst sind nicht schlecht, aber die Lehrkräfte haben mir zu schaffen gemacht. Ich musste immer kämpfen, weil die nicht wollten, dass meine Kinder studieren. Mein Sohn hat einen Realschulabschluss. Die Lehrer haben gesagt, dass das reicht. Er soll eine Ausbildung machen. Abitur braucht er nicht. Bei meiner Tochter habe ich mich durchgesetzt. Aber es geht ganz vielen Migrantenfamilien so. Und das ist für uns ganz schlimm. Außerdem haben die Lehrer viel zu oft gewechselt. Das ist auch nicht gut für die Kinder.

Können Sie sich vorstellen in Mettenhof alt zu werden?

Ahlam M.: Ja, weil für alte Menschen alles da ist. Für sie ist Mettenhof ideal. Ich sage ja nur, dass es zu wenig für junge Leute gibt. Aber ich kann hier gut alt werden.

Können Sie sich vorstellen für Ihren Stadtteil ehrenamtlich tätig zu sein?

Ahlam M.: Ja, das bin ich ja schon. Ich begleite Menschen zu den Ämtern, Ärzten Krankenhäuser usw. und übersetze für sie. Das mache ich schon lange und gerne. Da ist es gut, dass ich mehrere Sprachen spreche. Aber auch sonst könnte ich mir vorstellen mit Kindern oder alten Menschen was zu machen. Nur mit dem, was ich jetzt mache, bin ich vollkommen ausgelastet.

Text und Foto: Heidi Venker Redaktion mettenhof.de

 

 

 

 

 

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