3. Mettenhofer Literaturfrühling Literaturfrühstück mit internationalen SpezialitätenAm Freitag den 04.04.2014 versammelten sich lauter Damen und zwei Herren im Frauentreff Eß-o-Eß, um in gemütlicher Runde den Vorlesungen zu lauschen und ganz nebenbei die internationalen Delikatessen zu genießen. |
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Die Mitarbeiterinnen des Projektes „Mama Mia“ lasen aus ihren Lieblingsbüchern etwas vor. Als erstes wurde eine Passage aus dem Buch Drachenläufer von Khaled Hosseini vorgelesen. Hier ging es um eine tiefe Männerfreundschaft in Afghanistan. Der eine war arm und ungebildet, während der andere sehr gebildet und reich war. Die Unterschiede zwischen den beiden Männern hätten nicht größer sein können, dennoch waren sie unzertrennlich. Doch irgendwann verlieren sie sich aus den Augen, weil einer von ihnen nach Amerika geht. Werden sie sich jemals wieder sehen? Das Ende bleibt natürlich offen, um dem Leser das Vergnügen und die Spannung nicht zu nehmen. Bei diesem Roman geht es schon um etwas schwerere Kost. Das zweite Buch stammte von der Journalistin Hatice Akyün, die in zwei Welten lebt. Für die meisten Migranten ist das wohl nicht so einfach, immer zwischen den Kulturen hin und her gerissen zu sein. Doch Hatice Akyün sieht das als Bereicherung. Ihr Buch, aus dem vorgelesen wurde, trägt den Titel „Einmal Hans mit scharfer Soße“. Bei ihr heißen all deutsche Männer Hans und die Frauen heißen alle Helga. Sie würde auch gerne einen deutschen Mann haben wollen, doch es fehlt ihr einfach die Leidenschaft. Die entwickeln deutsche Männer, ihrer Meinung nach immer nur beim Fußball und beim Thema Auto. Das ist bei türkischen Männern wohl ganz anders. Sie hätte gerne eine Mischung aus beiden. Jedenfalls ist dieses Buch durchweg humorvoll. Es liest sich leicht und schnell und wird an keiner stelle langweilig. |
Zum Schluss las Ayse Fehimli aus einem kurdischen Märchenbuch vor. Die Geschichte hieß D“ie Brücke vom goldenen Horn“. Danach las sie ein Gedicht vor, das von einer armenischen Gefangenen stammte. A. Fehimli erzählte, dass viele kurdische Märchen fast identisch mit den Märchen der Gebrüder Grimm seien. Sie meinte, dass das wieder mal ein Beispiel dafür war. Wie viele Gemeinsamkeiten wir eigentlich miteinander haben. Das Gedicht trug sie auf deutsch und kurdisch vor. Niemals hätte man gedacht, dass es auf kurdisch viel leidenschaftlicher, harmonischer und gefühlvoller klang, als auf deutsch. Aber genau so war es. Diese Veranstaltung war wichtig für den Literaturfrühling, weil alle auch wieder mal etwas dazu gelernt haben. Die Zuhörergruppe bestand aus einer guten Mischung deutscher- und Migrantenfrauen. In solcher Runde kommt man sich näher und genießt gemeinsam. Text: Heidi Venker und Helga Kestin |