Sa13Aug 
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13 August 2016

Wölfe in Schleswig-Holstein

 

Das Thema Wolf hat mich seit jeher fasziniert, genau wie der Hai. Für mich begleitet den Wolf etwas schaurig schönes und etwas mystisches. Einen echten Wolf habe ich bis jetzt nur in Zoos gesehen. Aber die Vorstellung, dass er wieder bei uns heimisch werden könnte, empfinde ich als wunderbare Geschichte. Aber das sehen natürlich nicht alle so, schon gar nicht Schafzüchter und Jäger.
Ist der Wolf denn wirklich böse? Das wurde uns als Kinder bereits suggeriert, denn in den Märchen Rotkäppchen und der böse Wolf oder der Wolf und die sieben Geißlein sind gute Beispiele, wie man uns schon dahin erzogen hat, dass Isegrim ein gefährliches Raubtier ist.
Und wenn ich so an manche Gruselfilme denke, dann begegnet er uns auch als böses Tier.
Die Vorstellung, dass in einer dunklen Nacht bei Sturm im tiefen Wald, Wölfe heulen, jagt mir wohlige Schauer über den Rücken, denn ich bin ja in Sicherheit in meiner kuscheligen Wohnung. Dennoch bin ich der Meinung, dass sie wieder bei uns leben sollten.

 


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Caroline Lang  / pixelio.de

 

 
Manchmal kennt meine Vorstellungskraft ja keine Grenzen. Und so habe ich mich gefragt, was ich tun würde, wenn ich am frühen Morgen meinen Müll entsorgen möchte und dort, mitten in Mettenhof, plündern Wölfe oder ein Wolf die Mülltonnen.
Experten raten, dass man sich ruhig zurück ziehen soll. Und wenn man im Wald mit einem Hund spazieren geht, dann soll man laut rufen und mit den Armen wedeln, denn der Wolf sieht in dem Hund ein Eindringling in sein Revier.
Wie sieht es denn nun aus? Hat sich der Wolf bei uns bereits angesiedelt?
Nein, nicht in Schleswig-Holstein, das scheint sicher zu sein. Das hat der NABU (Naturschutzbund) auch der Redaktion mettenhof.de bestätigt. Es gibt zwar viele Beweise, dass Wölfe an vielen Orten in unserem Bundesland anwesend waren. Die Beweise bestehen aus Fotos von Fotofallen, Haustierrisse, Wildrisse u.s.w.
Aber bei diesen Wölfen handelt es sich meistens um Jungtiere, die Gebiete durchstreifen und dann weiter ziehen. Allerdings ist er in der Brandenburgischen-Sächsischen Lausitz wirklich sesshaft geworden. Dort leben bereits 11 Rudel. In dieser Gegend leben auch ca. 200.000 Menschen. Seit 2000 bis heute ist kein einziger Angriff auf Menschen bekannt geworden. Immerhin kann ein Rudel gute 20 Tiere aufweisen.

 

 

 

 

 

 

Natürlich ist der Wolf ein Feind der Schaf- und Ziegenzüchter. Es gibt ja immerhin sehr viele Vorfälle, in denen Haustiere getötet wurden. Eine Schafzüchterin meinte, dass sie nichts gegen Wölfe hätte. Sie schützt ihre Tiere jetzt durch bestimmte Zäune und Pyrenäenberghunde. Diese Hunde agieren anders, als normale Hütehunde. Sie fühlen sich als Mitglied einer Herde, die es zu beschützen gilt. Uns sie arbeiten völlig selbstständig. Der Hütehund treibt die Schafe zusammen und führt Befehle aus. Ansonsten bekommen Züchter Entschädigungen für gerissene Tiere. Ob das reicht, vermag ich nicht zu sagen.
Fest steht aber auch, dass der Mensch eigentlich mal wieder, wie so oft in der Natur, Fehler gemacht hat. Denn wenn wilde Wölfe zu zutraulich werden, liegt es oft daran, dass sie als Welpen angefüttert wurden. Aber wenn Wölfe Auffälligkeiten zeigen, in dem sie keine Furcht vor den Menschen haben, könnten sie auch Tollwut haben. Das muss sofort gemeldet werden. Und wie gesagt, Ruhe bewahren und sich langsam zurückziehen.
Der NABU begleitet die Rückkehr der Wölfe seit acht Jahren. Er möchte zwischen den Tieren und den Menschen vermitteln.
Ich kann an dieser Stelle nur für mich sprechen, aber mir gefällt der Gedanke, dass der Wolf wieder bei uns lebt.

Text: Heidi Venker Redaktion mettenhof.de

 

 

 

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