Di19Jul 
Information
19 Juli 2016

Die Anstrengungen haben sich gelohnt


Ein fröhliches Wiedersehen nach 10 Jahren Partnerschaft


Groß war die Anstrengung für die 35 Frauen und Männer aus Jurbarkas in Litauen, aber die Anstrengung hat sich in jeder Hinsicht gelohnt. Um ein umfangreiches Programm zu erledigen, mussten sie jeweils 20 Stunden für die Hin- und Rückfahrt im Bus verbringen.
Nach der anstrengenden Reise und einer erholsamen Nacht bei ihren Gastgebern trafen sich der Evangelische Projektchor Litauen und die ökumenische Birgitta-Thomas-Kantorei zu einer ganztägigen Chorprobe. Sollte doch das große Können beider Chöre zu einem einheitlichen Klangkörper zusammen geführt werden. Und das intensive Üben hatte sich gelohnt. Am Abend waren viele Zuhörer zu einem Konzert geladen, in deren Verlauf beide Chöre ihr musikalisches Wissen unter Beweis stellten. Unsere Kantorei trug glanzvoll und unter gewohnt sicherem Dirigat von Reinfried Barnett die Missa brevis No.7 in C vor. Und dann zeigten unsere Gäste aus Jurbakas ihre Klasse. Mit einem Trompetensolo wurde der musikalische Reigen eröffnet, um dann von einem liebreizenden Zwillingsduo mit litauischen Volksliedern fortgesetzt zu werden. Der stimmlich gut vorbereitete Chor schloss die Darbietungen mit geistlichen und weltlichen Liedern aus der litauischen Heimat glänzend ab. Laura Kairiene war nicht nur eine sichere Dirigentin sondern auch eine kluge Moderatorin. Unübertrefflich aber war der Abschluss des Konzerts: Beide Chöre, unterstützt durch das Barkauer Streichensemble und an der Orgel begleitet durch Thomas Walter, sangen gemeinsam die Missa brevis Sancti Joannis de Deo in B von Joseph Haydn. Den langanhaltenden Beifall hatten sich die Künstler wohl verdient und der Kommentar mancher Zuhörer, dass so etwas Schönes selten zu hören sei, war zutreffend.

 

 

Laura Kaiiene und Reinfried Barnett mit beiden Chören 

 

 Laura Kaiiene und Reinfried Barnett mit beiden Chören

 


Am Sonntag hatte die evangelische Thomas-Gemeinde zu einem Festgottesdienst eingeladen. Pastorin Maren Cnotka stellte ihre Predigt unter das Wort aus dem Brief an die Epheser, in dem Paulus mahnt, dass die Bürger aus der Finsternis zum Licht kommen sollten. . Mit Verweisung auf verschiedene biblische Quellen – so beginnt die Schöpfungsgeschichte mit dem Licht, durch das Gott die Erde erst bewohnbar machte – stellte die Pastorin fest, dass die Welt im Moment dunkel und unruhig sei. Sie erinnerte an die schrecklichen Ereignisse in Nizza, an den brutalen Angriff auf eine unschuldige Muslima mitten in unserer Stadt Kiel und an den Putschversuch in der Türkei. Pfarrer Mindaugas Kairys sprach in seinem Grußwort über die nun schon zehn Jahre andauernde Partnerschaft zwischen den beiden evangelischen Gemeinden. Besonders dankbar war der Pfarrer, der in Litauen einer Diasporagemeinde vorsteht, dass die Mettenhofer immer wieder mit Rat und Tat an der Seite Jurbarkas stünden. In schöner Erinnerung wird der Festgottesdienst aber deswegen bleiben, weil die beiden Chöre „Missa brevis Sancti Johannis“ von Joseph Haydn zur Aufführung brachten. Begleitet auch wieder durch das Barkauer Streichensemble und dem Organisten Thomas Walter. Welch ein großartiges musikalisches Feuerwerk.

 

 

 

 

 


Nach dem Gottesdienst lud die Thomasgemeinde zu einem Empfang ein. Pastorin Maren Schmidt betonte, wie wichtig die Partnerschaft zwischen den beiden Gemeinden sei, Rosi Wiele hielt einen Rückblick auf zehn fruchtbare Jahre und Propst Thomas Lienau-Becker unterstrich die besondere Bedeutung von Partnerschaften evangelischer Kirchen mit unterschiedlichen Traditionen, in vielen Punkten sei man sich einig aber bei manchen Themen ist der Unterschied doch beachtlich. Alle Redner unterstrichen, dass eine Partnerschaft nur lebt, wenn sie von Menschen getragen und gefördert wird. Motor der erfolgreichen Partnerschaft zwischen der Thomas-Gemeinde und Jurbarkas sind die Mettenhofer Rosi Wiele und Günter Golecki.

Verantwortlich:


Text Heinz Pries
Bild Rosi Wiele

 

 

 

Drucken E-Mail