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17 März 2016

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Damaskus trifft Kiel – Wie gelungene Integration ein Gewinn für alle wird

 

Auf einem eher unscheinbaren Hinterhof im Stadtteil Friedrichsort befindet sich die Firma von Christian Lübbe. „Coastworxx“ heißt der Betrieb, den der 50-jährige seit mehr als fünf Jahren selbstständig betreibt. Neben Sonnensegeln stellt der gelernte Segelmacher hier auch Sitzsäcke, Taschen und Jacken aus Segeltuch her. „In unserem Handwerk ist es wichtig, für sich eine Nische zu finden“ erzählt Christian Lübbe. Aber auch hier ist der Fachkräftemangel zu spüren. „Da war es eine glückliche Fügung, dass sich in unmittelbarer Nachbarschaft eine Moschee befindet“ berichtet Christan Lübbe. 

 

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Foto Coastworxx vrnl: Ahmad Alsalhani, Christian Lübbe, Abdo Mallah Ahmed, Mohammed Alsalhani (Quelle: Agentur für Arbeit)

 

 „In den letzten Monaten kamen immer wieder Geflüchtete bei mir vorbei und fragten nach Arbeit.“ Der Zufall wollte es, dass der 23-jährigen Ahmad Alsalhani unter ihnen war. Der junge Syrer, der sich seit Mai 2014 in Kiel befindet und gut deutsch spricht, berichtete von seinem Vater Mohammed, der 30 Jahre lang eine eigene Polsterei in Damaskus betrieb. Nach dem ersten Kennenlernen war gegenseitige Sympathie sofort vorhanden.

 

Zunächst arbeitete Mohammed Alsalhani auf geringfügiger Basis. Mit Hilfe des Jobcenters Kiel konnte jedoch eine Lösung gefunden werden. „Wir haben die Möglichkeit unter bestimmten Voraussetzungen einen Zuschuss für Arbeitgeber zu gewährleisten. So konnte die Nebenbeschäftigung in eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung umgewandelt werden“ berichtet Marko Lübker, Arbeitsvermittler im Jobcenter Kiel.

 

Doch Christian Lübbe war das nicht genug. „Ich habe genügend Arbeit und möchte gleichzeitig etwas für geflüchtete Menschen tun“, so sein Credo. Um sich zu informieren, kontaktierte Christian Lübbe den gemeinsamen Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit und des Jobcenters Kiel. Hier werden Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber zu Fragen rund um Einstellung beraten.

 

 

 

 

 

 

Christine Grünow, Migrationsbeauftragte des Arbeitgeberservice, besprach mit Christian Lübbe weitere Möglichkeiten. So wird, wenn alles nach Plan läuft, der 20-jährige Abdo Mallah Ahmed eine Ausbildung im Betrieb beginnen. Zunächst hospitiert er – für ein Praktikum steht derzeit noch die Zustimmung der Zuwanderungsabteilung aus. Dann aber kann eine Einstiegsqualifizierung und im nächsten Schritt die Ausbildung angegangen werden.

 

Christian Lübbe sieht all dem positiv entgegen: „Wenn alles klappt, erhält man sehr motivierte Mitarbeiter – eine echte win-win-Situation für alle“. Das Schlusswort hat dann auch Mohammed Alsalhani: „Ich bin Deutschland sehr dankbar, dass ich hier neu anfangen und arbeiten darf“, übersetzt Ahmad für seinen Vater. 

 

Text und Foto: © Jobcenter Kiel

 

Die vollständigen Nachrichten aus dem Jobcenter finden Sie auf der Internetseite des Jobcenters Kiel (Hinweis: Link öffnet ein neues Fenster!).

 



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