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22 Mai 2015

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Die Sprache – der Schlüssel für eine erfolgreiche Integration

 

Tahira Khalilova zog es 2009 der Liebe wegen nach Kiel. Geboren ist sie in Aserbaidschan. Dort studierte die heute 35-jährige Medizin und lies sich zur Fachärztin für Augenheilkunde ausbilden, bevor sie dem Ruf ihres Mannes folgte und den Schritt nach Deutschland wagte. Fehlende Sprachkenntnisse und die Ungewissheit, ob ihre Ausbildung in Deutschland anerkannt werden würde waren die Probleme, die es zu lösen und zu klären galt. Eva Korth vom Jobcenter Kiel unterstützte Tahira Khalilova bei der Beantwortung dieser Fragen. Gemeinsam entwickelten sie eine Strategie und eine neue Perspektive für Tahira Khalilova.

 

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© Jobcenter Kiel

 

 

„Neben der Übersetzung und der Prüfung auf Anerkennung der Zeugnisse – der Frage nach der Gleichwertigkeit der Qualifikation – war die Teilnahme an einem berufsbezogenen Sprachkurs entscheidend“, sagt Eva Korth. Und sie fährt fort, „Die Sprache ist der Schlüssel für eine erfolgreiche Integration – in das Berufsleben und in die Gesellschaft.“ „Ohne sie geht es nicht“, ergänzt Tahira Khalilova. „Als Ärztin muss ich meine Patientinnen und Patienten verstehen und umgekehrt müssen auch sie mich verstehen können.“ Deshalb büffelte sie Abend für Abend Vokabeln und vertiefte sich in ihre medizinischen Lehrbücher, denn ihre Ausbildung wurde in Deutschland nicht vollumfänglich anerkannt.

 

Die Facharztausbildung dauert hier ganze 5 Jahre – in Aserbaidschan dagegen nur ein Jahr. Außerdem sind die in Deutschland verwendeten Geräte, die technischen und diagnostischen Möglichkeiten auf einem ganz anderen Niveau als in Aserbaidschan. Im Rahmen des 6-monatigen berufsbezogenen Sprachkurses absolvierte Tahira Khalilova ein 4-wöchiges Praktikum in einer Kieler Augenarztpraxis. Aufgrund von Verzögerungen bei der Erstellung und dem Erhalt von Unterlagen aus Aserbaidschan verging etwas Zeit bis Tahira Khalilova die erhoffte Berufserlaubnis in Deutschland – zunächst für 2 Jahre – erhielt.

 


 

 

Zu diesem Zeitpunkt stand sie bereits im Kontakt mit der nordBLICK Augenklinik Bellevue, bei der sie Anfang 2015 ein 3-monatiges Praktikum als Assistenzärztin absolvierte. Dort fühlte sich Tahira Khalilova von Anfang an gut aufgehoben. „Ich wurde vom Team total nett aufgenommen und erhalte jederzeit die Unterstützung, die ich benötige. Und ich kann alle Fragen stellen, die mich beschäftigen und mir wird sofort geholfen – sei es in medizinischen oder in Verwaltungsangelegenheiten.“ „Tahira ist eine echte Bereicherung für unser internationales Team“, erklärt Christine Seitz, die Leiterin für Personalmanagement und Öffentlichkeitsarbeit bei der nordBLICK Augenklinik Bellevue. „Sie kommt mit ihrer feinen Art bei den Patientinnen und Patienten richtig gut an.“ Das Praktikum war die Chance, die sich Tahira Khalilova erhofft hatte, und sie wusste sie zu nutzen.

 

Obwohl keine offene Stelle vorhanden war, wurde Tahira Khalilova zum 1. April als Assistenzärztin mit einer Laufzeit von 5 Jahren eingestellt. „Der Verwaltungs- und Unterstützungsaufwand ist bei Menschen mit Migrationshintergrund sehr hoch“, betont Christina Seitz. „Wir haben aber in der Vergangenheit sehr gute Erfahrungen aus diesem Personenkreis gemacht. Und auch bei Tahira haben wir uns nicht getäuscht.“ Tahira Khalilova kann jetzt ihrer Berufung nachgehen. Sie sorgt dafür, dass Menschen wieder den richtigen Durchblick bekommen.

 


Text und Foto: © Jobcenter Kiel 

 

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