Di26Apr 
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26 April 2016

 

Der Ortsbeirat Mettenhof liest auf Hof Akkerboom

 

An diesem Abend eröffnete Herr Sönke Klettner mit einer kleinen Einführung die Lesung, in dem er die einzelnen der hier anwesenden Mitglieder des Ortsbeirates namentlich vorstellte.

 

Mit einer Ich-Erzählung von Joachim Meyerhoff begann Herr Sönke Klettner die Lesung zu eröffnen. Unter dem Titel "Ach diese Lücke, diese entsetzliche Lücke" versteht es Meyerhoff Kunst, Komik und Tragik so miteinander zu verbinden, dass ein fulminantes Lesevergnügen entsteht.
Der Ich-Erzähler zieht zu seinen Großeltern in die großbürgerliche Villa in Nymphenburg. Dort wird er zum Wanderer zwischen Welten deren Risse und Lücken im Laufe der Zeit immer größer werden. Der feine Sinn des Ich-Erzählers nimmt diese genau wahr und setzt sie in seine Geschichten um.Die Tage der Großeltern werden durch abenteuerliche Rituale strukturiert, bei denen der Alkohol eine wesentliche Rolle spielt. Ein opulentes Sofa und die Überzieher des anderen durchaus vorhandenen Mobiliars, spielen in den vorgelesenen Zeilen eine Hauptrolle.

 

 Sönke Klettner

 

   Jutta Keller

         Sönke Klettner    

 

 Jutta Keller

 

 

Antworten auf bizarre Fragen zu geben, sind die Spezialität des Physikers Randall Munroe, der bizarre Fragen mit exakter wissenschaftlicher Akribie beantwortet. Aus seinem Werk „What If – Was wäre wenn?“ beantwortet er Fragen wie: „Wie lange würde es dauern, bis wir merken würden, dass sich der Erdumfang verändert“ oder „Hätten wir genug Energie, um die ganze Weltbevölkerung ins Weltall zu befördern“?
Jutta Keller nahm sich zwei dieser Fragen aus diesem Buch an und beleuchtete die Erläuterung näher. Es waren Antworten auf die absurden hypothetischen Fragen: 1. „Was gibt es mehr auf der Welt? Harte oder weiche Dinge?“ und 2. „Wenn man eine zufällige Nummer wählt und "Gesundheit!" sagt, wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Angerufene tatsächlich gerade geniest hat?“. Mit dem „Zufall-Nies-Anruf“ ging Jutta Keller der Auflösung von Randall Munroe hinterher.

Wer kennt ihn nicht, den "olympischen Meister im literarischen Kurzstreckenlauf"? Die Rede ist von Ephraim Kishon, einen der meist gelesenen Satiriker unserer Zeit. Seit Jahren begeistert er Millionen von Lesern weltweit mit seinen, mit Humor, Charme und Menschlichkeit gespickten Satiren. Seine Weisheiten, die er mit einem zugedrückten und einem weinenden Auge dem Leser näherbringt, sind zum Teil ein Spiegel, in dem sich der Leser wiederfinden kann.
In dem Kapitel "Feine Hausmannskost", aus dem Buch "Salomos Urteil - Zweite Instanz", aus dem Ulrike Lindner vorlas, ging es um den Begriff der Superlative und was man anrichten kann, wenn man wirklich mal die Wahrheit sagt.

 

 

 Ulrike Lindner

 

 

 

 Dagmar Link

Ulrike Lindner   Dagmar Link

 

 

Ein reich bebildertes Kinderbuch präsentierte Dagmar Link. "Die Olchis auf Geburtstagsreise" von Erhard Dietl erzählt von Fantasiefiguren, die in dem Ort Schmuddelfingen auf einem Müllberg hausen. Zu Olchi-Opa's Geburtstag macht die Olchi-Familie auf dem Rücken des Drachens Feuerstuhl ganz Europa unsicher. Auf ihrer Suche nach einem schönen, muffeligen Platz für das Geburtstagskind erleben sie jede Menge aufregender Abenteuer und landen schließlich wieder in - na wo wohl?

 

Mit "Die Bibel und Ich - Von einem der auszog, das Buch der Bücher wörtlich zu nehmen" von A.J. Jacobs, trat Jennifer Ruske hinters Stehpult.


A.J. Jacobs hat sich entschlossen, in einem Selbstversuch die Worte und Gesetze zu befolgen, die in dem Buch der Bücher - der Bibel - stehen, und zwar zwölf Monate lang. Schon der Haarwuchs, bei dem es im 3. Buch Moses heißt, man sollte den Bart nicht stutzen, brachte in seiner Umgebung einiges Erstaunen mit sich. Titulierungen wie: "Guck mal, daß könnte einer von den Jungs von ZZ Top sein" oder Verwechslungen mit einem gewissen Herrn Gandalf aus dem Herrn der Ringe schienen nicht unbedingt dazu geeignet zu sein, ihn in seinem Unterfangen zu unterstützen. Das dann ausgerechnet am 97. Tag, also im 4.Monat, ihm ein Türknauf zum Verhängnis, oder besser gesagt, zu einem Sabbath-Erlebnis wurde, hing allein schon von der Tatsache ab, daß an sämtlichen Türen im Haus kein einziger Türknauf mehr richtig funktionierte. Der Aufenthalt im Badezimmer, wo dieses Ereignis stattfand, wurde zu einer einzigartigen, geistigen Pilgerreise in dem Horrorszenarien, Ausbruchsversuche, Verzweiflung, Selbstaufgabe und innere Stille und Ruhe mitunter mit ihm seltsame Blüten trieben.
Die Stille - Eine Heiligung der Zeit - kam nach seiner Befreiung aus dieser Misere und war eine Reflektierung dessen, was er in seinem Innersten im Badezimmer durchgemacht hatte.

 

 

 Jennifer Ruske

 

 

 

 Gruppenfoto

 Jennifer Ruske  

Dagmar Link, Ulrike Lindner, Jutta Keller, Jennifer Ruske

und Sönke Klettner

 

Vielleicht mag dem einen oder anderen Zuhörer ein Buch so gefallen haben, auf das er an diesem Abend erst aufmerksam geworden war und sich zukünftig ins eigene Regal stellen möchte. So gesehen, wäre dann dieser Abend ein voller Erfolg und man kann nur wünschen, daß es auch im nächsten Jahr in der wunderschönen Atmosphäre des Hof Akkerbooms weitere Veranstaltungen geben wird, in dem die Belletristik ihren einzigartigen Stellenwert bekommt.

P.S. Man kann sich einige der Bücher auch ausleihen - in der Stadtteilbücherei Mettenhof - ein ganz heißer Tip!

 

 

Wilfried Likuski
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