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Literaturfrühling 2018 - "Die sieben Todsünden"

                                         
Literaturfrühling 2018 - "Die sieben Todsünden" - Eine Querlesung
 
Eine Lesung mit Henning Schöttke am Donnerstag, den 19. April 2018 im Hof Akkerboom.

Henning Schöttke ist mittlerweile ein gern gesehener Dauergast bei den Mettenhofer Kulturtagen und beim Literaturfrühling.
Mit seinem Debütroman "Gulas Menü" (2012) startete der erste Roman aus dieser Heptalogie der "Sieben Todsünden".
Es folgten "Acedias Traum" (2014) und "Luxurias Glück" (2016). Jedes Buch steht dabei symbolhaft für eine der Todsünden.
Die Romane können in unterschiedlicher Reihenfolge gelesen werden und bleiben doch untereinander verknüpft. Geschildert wird das Leben von sieben Frauen, das Ende der '60er- und Anfang '70er-Jahre auf unterschiedliche Art und Weise miteinander verknüpft wurde. In den ersten drei Romanen wurden die existentiellen Grundlagen Essen, Schlaf und die Liebe thematisiert.

Henning Schöttke mit seinem jüngsten Roman Superbias Lied
Alle erschienenen RomaneMit dieser Querlesung an diesem Abend stellte Henning Schöttke Ausschnitte aus den ersten drei Romanen und Passagen aus dem noch nicht erschienenen Roman "Invidias Gesetze" aus dieser Reihe vor.  
Eine kleine Einführung in das Konzept seiner sieben Romane, in dem die Verquickung der Ereignisse und die Zusammenführung von gewissen Personen eine Rolle spielen, gab der Autor vorweg.
Beginnend mit dem letzten Kapitel "Willkommen Anna" aus dem Buch Luxurias Glück leitete Henning Schöttke dann den Abend ein. Mit diesem Ende, an dem die Geburt von Anna, ihrer Tochter, stand, knüpfte Schöttke wieder an die Anfänge an.
Er geht zurück zu einer Hochzeitsfeier, die in "Arcedias Traum" im Kapitel "Alexanders Traum" auf einem Landgasthof stattfand. Dort begegnen sich zum ersten mal Alexander, Arcedia, Petra und Invidia.
Der rote Faden wickelt sich weiter zum ersten Kapitel "Luxurias Glück", in dem ein grüner Pullover eine gewisse Rolle spielt und die Geschichte von der Hebamme Luxuria beginnt. Man schreibt die letzten Wochen im Mai 1982. Während einer Demo lernt Luxuria Petti, eine Punkerin, kennen. In einer verzwickten Situation wechselt der grüne Pullover seine Besitzerin und ist erstmal für Luxuria außer Reichweite geraten.

Schöttke greift zu einem noch nicht veröffentlichten Manuskript.
Der Titel: „Invidias Gesetze“ . Denn in diesem, noch nicht erschienenen Roman, taucht ein Mädchen im Kapitel "Das Mädchen auf meiner Bank" auf, das sich intensiv mit einem gewissen Zauberwürfel - bekannt auch als Rubik's Cube - beschäftigt. Zu der Zeit plagen Invidia zwei Sorgen: Ihr Sohn Flori im Babyalter und die Bewältigung ihres Studiums.


Henning Schöttke wechselt zu seinem ersten Roman "Gulas Menü", in dem es um das Essen und einer der Todsünden - der Völlerei - geht. In dem Kapitel "Rubik's Cube" taucht der Zauberwürfel wieder auf. Denn sitzend auf einer Bank versucht Gula, mittlerweile zwölf Jahre alt, verzweifelt die Seiten des Würfels in Einklang zu bringen. Vom Vater verlassen wächst sie bei ihrer Mutter Ulrike auf. Ihre geschriebenen, doch nicht verschickten Briefe an ihren Vater übergibt sie letztendlich den Wellen des Flusses.

Acedia fährt auf der Autobahn und erinnert sich an die vielen Telefonate die sie früher mit Petra geführt hatte. Petra ist mittlerweile Anwältin geworden und arbeitet seit Anfang September in einer Anwaltskanzlei in New York. Ihr Büro liegt im Südturm des World Trade Center ziemlich weit oben und bietet einen grandiosen Ausblick. Acedia beschliesst sie anzurufen. Es ist der 7. September. (Aus "Acedias Traum").
Hier endete die Querlesung von Henning Schöttke, der trotz vorgerückter Stunde noch die Fragen der Zuhörer sehr ausführlich beantwortete.

Mit seiner eindrucksvollen und bildlichen Vortragsweise gelang es dem Autor immer wieder, den Zuhörer in den Bann seiner Erzählung zu ziehen. Ereignisketten, Verknüpfungen oder wiederkehrende Relikte, etwa der Zauberwürfel, treten im Rahmen der Erzählungen öfters zu Tage ohne dass der Leser oder Zuhörer verwirrt wird.
Es ist noch ein langer Weg bis zur letzten Veröffentlichung der „Sieben Todsünden“. Aber man kann hoffen, dass uns Henning Schöttke in zwei Jahren seinen nächsten Roman vorstellen wird.

Wilfried Likuski (Text + Fotos)

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