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10. Mettenhofer Kulturtage - Frühling, Sommer, Herbst und Winter

Frühling, Sommer, Herbst und Winter

 

Barney B. Hallmann, seit den ersten Stunden bei den Mettenhofer Kulturtagen ständig dabei, hatte sich auch zu den 10. Mettenhofer Kulturtagen Verstärkung geholt. In der Begleitung von Thomas Faasch, einen begnadeten Gitarrenvirtuosen, konnte Barney B. Hallmann seine literarischen Ausflüge durch einfühlsame Gitarrenimprovisationen besonders zur Geltung bringen.

 

Barney B. Hallmann Thomas Faasch II

 

Es sollte an diesem Abend ein literarischer Streifzug durch die vier Jahreszeiten werden. In der gemütlichen Atmosphäre des Kaminzimmers im Birgitta-Thomas-Haus begann der Abend dann auch mit einem Gedicht von Brigitte Fohkuhl, dass dann auch den passenden Titel "Dörch't Jahr", hochdeutsch: "Durch das Jahr", trug. Durch Hallman's plattdeutschen Klang in der Stimme ein Anfang der zur Besinnlichkeit beitrug.

Mit dem bekannten Volkslied aus Mähren "Im Märzen der Bauer", das manche noch aus ihrer früheren Schulzeit her kennen, läutete Hallmann den Frühling ein. Der Mai, der Mozart des Kalenders, wurde in einem Gedicht von Erich Kästner beschrieben, in dem er Natur zum Erwachen bringt.

In der Sommergeschicht von Einar Kjer, die auch auf Plattdütsch erzählt wurde, ging es um eine Jungfernfahrt auf der Ostsee, die von Laboe aus gestartet wurde und einem Ende, das skurriler nicht hätte ausfallen können. Dabei heißt es gleich am Anfang der Geschichte: "Alkohol trinken ist an Bord leider verboten". Aber es kam alles ganz anders .... .

 

Mit dem Gedicht von Erich Kästner "Der July" war man nun im Hochsommer angekommen. Die Städte sind still und auf dem Land setzt buntes Treiben ein, Ferien überall. "Die Bauern vermieten die Natur zu sehenswerten Preisen", heißt es sarkastisch in diesem Gedicht.

"Wild Mountain Thyme" - Das Solo von Barney B. Hallmann, ließ irische Sommergefühle ins Kaminzimmer hinein dringen und er beendete diesen Teil des Zyklus in der Stimmung einer untergehenden Abendsonne.

Es gibt sie doch - die fünfte Jahreszeit. Aber anders als wie wir sie kennen, wird sie bei Kurt Tucholsky in "Kaspar Hauser" beschrieben. Tucholsky läßt in seinen Betrachtungen über die schönste Zeit im Jahr seine Gefühle sprechen. Er resümiert über die Jahreszeiten und läßt den Frühling als "langen, bleichsichtigen Lümmel" erscheinen, während der Sommer mit seiner Flatterhaftigkeit ihn nicht zur Ruhe kommen läßt. Auch dem Herbst gibt er keine gute Note und dem Winter mit seinem kalten Ostwind und seinen kalten Sonnenstrahlen erst recht nicht.
Doch zwischen Spätsommer und Herbstanfang gibt es eine Zeit in der alles ruht. Der Spätsommer ist verklungen und der frühe Herbst hat noch nicht angefangen. Das Räderwerk der Zeit scheint für ein paar Tage vermeintlich still zu stehen. Es ruht - das ist die fünfte Jahreszeit.

Aufgelockert durch Knut Kiesewetter’s „ Freesenhof“, in dem die Gemütlichkeit und die wohlige Wärme eines Friesenhofes besungen wird, die in der Herbstzeit von einem Kaminfeuer ausgeht, ging es über ein kurzes Intermezzo von Thomas Faasch über zur nächsten Geschichte.

Was braucht der Besitzer eines Kaminofens, wenn er in den Genuss eines wohligen Kaminfeuers kommen möchte? Natürlich Kaminholz!!
In der nun folgenden Geschichte von Siegfried Lenz „Der Denkzettel“ aus „Der Geist der Mirabelle – Geschichten aus Bollerup“ erzählt Barney B. Hallmann von einem Ereignis, das sich nur so in Bollerup, mit seinen unverwechselbaren Charakteren, ereignen konnte. Um die Art der Beschaffung von Kaminholz und deren explosive Auswirkungen, wird hier auf eine ganz spezifische Art und Weise berichtet.

„Wie säh er aus, wenn er sich wünschen ließe?“. Mit dieser Anfangszeile von Erich Kästner’s Gedicht „Der dreizehnte Monat“ beschwört Barney B. Hallman diesen Monat herauf. Doch am Ende stellt man bedauerlicherweise fest, dass man aus zwölf alten Bildern kein Neues entstehen lässt.

 

Barney B. Hallmann Thomas Faasch I

 

Mit dem, voller Inbrunst, gesungenem Lied „Red is the rose“ endete ein heiter besinnlicher Abend, zu Barney Hallmann’s Gedichten und Geschichten, Gedanken und Gefühlen, die er bei den unterschiedlichsten Autoren und Dichter/innen aufgespürt hatte, in der durchaus intimen Atmosphäre im Kaminzimmer des Birgitta-Thomas-Haus.

 

Wilfried Likuski
redaktion@mettenhof

 

 

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