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09 Januar 2017

 

 

Helfen statt feiern – 20 Jahre Migration e.V.

 

20 Jahre migration2 Kopie

 

Die große Party fiel aus. Zu viele junge Menschen brauchten die Hilfe des Vereins. Das war allen Beteiligten wichtiger.

 

Dabei waren die Jahre spannend und sind einen Rückblick wert.

 

Der Verein wurde 1996 von Pastoren sowie diakonischen und kirchlichen MitarbeiterInnen als Dienst und Werk im Kirchenkreis Kiel (heute Altholstein) gegründet. Wichtig war den Gründungsmitgliedern, ein Angebot für jugendliche SpätaussiedlerInnen zu schaffen und für einen interkulturellen Austausch zu sorgen. Gefördert wurde dieses Angebot durch das BMFSFJ.

 

Damals wie heute ist es ein Miniverein mit wenig Mitgliedern, drei Vorständen und zwei Festangestellten in Teilzeit. Aber genau das macht uns flexibel und wendig“, sagt Dani Pendorf, die heutige Leiterin, die schon seit 1998 mit an Bord ist. „Gleichzeitig sind wir eingebettet in den Kirchenkreis und die Diakonie SH. Das sind unsere Stützpfeiler, ohne die wir unsere erfolgreiche Arbeit nicht leisten könnten“, ergänzt sie.

 

Modellprojekte sind es, mit denen der kleine Verein Einfluss auf akute Problemlagen nimmt. Vielleicht auch, weil gleich das Erste, welches Straßen- und Gruppenarbeit mit jugendlichen Spätaussielern anbot, besonders erfolgreich war. Bei einer Befragung der begleiteten Jugendlichen Jahre nach Abschluss des Projektes waren nur 2,5 % der jungen Menschen arbeitslos. Und das in einer Zeit, in der Jugendarbeitslosigkeit noch ein großes Problem war. Solche Ergebnisse hätten aber auch mit dem Personalschlüssel zu tun. In dem damaligen Projekt hatten die Pädagogen ca. 40 Minuten je Woche für jeden Jugendlichen Zeit. In der Regelförderung seien es heute ca. 10 Minuten, erklärt Pendorf.

 

Innovativ durch Gottesbezug: Dass die Satzung dazu auffordert, in jedem Menschen ein Ebenbild Gottes zu sehen, hatte zur Folge, dass die Mitarbeitenden nicht nur SpätaussiedlerInnen begleiteten, sondern jede/n jugendlichen MigrantIn, die/der Hilfe benötigte. Als dann Anfang des neuen Jahrtausends das BMFSFJ erste Überlegungen anstellte, die geförderten Einrichtungen für alle Migrantengruppen zu öffnen, konnte Migration e.V. schon auf Erfahrungen mit den neuen Klientelgruppen zurückblicken und zählte bundesweit zu den ersten, die sich Jugendmigrationsdienst nennen durften.

 

Lernfeld Migration: Von Anbeginn war es den Mitwirkenden wichtig, Integration nicht nur als Aufgabe der Zugewanderten zu begreifen. Das macht auch der Name deutlich: „Verein zur Förderung des interkulturellen Lebens in Kiel“. Mit dem Projekt „LeMi- Lernfeld Migration“ hat der Verein diesen Aspekt der Migrationsarbeit aufgegriffen, lange bevor die Jugendmigrationsdienste einen entsprechenden Auftrag durch das Bundesministerium bekamen. Bis heute zählt die Beratung und Schulung von KollegInnen und HelferInnen zu einem wichtigen Aufgabenfeld von Migration e.V.  

 

Insgesamt blickt der Verein auf eine Vielzahl unterschiedlichster Projekte zurück:

Von struktureller Gewalt an Schulen bis Schulabsentismus, von Drogenprävention bis zur Gemeinwesenarbeit im Quartier, vom Kampf gegen die Langzeitarbeitslosigkeit Jugendlicher bis zur Förderung kultureller und politscher Teilhabe junger Menschen in Mettenhof. Die Bandbreite ist groß. „Wir sind froh, dass wir bereits seit Sommer 2015 auch spezielle Angebote wie einen Mädchenzirkus für junge Geflüchtete vorhalten können, um diesen Jugendlichen von Beginn an auf dem schwierigen Weg der Integration zur Seite zu stehen“, sagt Ines Kosog, u.a. Leiterin des Projekts „Zirkus MeIn“.

 

Auch das Angebot „MiSo – migrationsspezifische Sozialarbeit am DaZ-Zentrum Mettenhof“ begleitet hauptsächlich geflüchtete junge Menschen.

 

Etwas schade findet es das Team doch, dass es im vergangenen Jahr keine Ressourcen gab, dieses Jubiläum gebührend zu feiern. „Aber dieses Jahr werden wir 21, also volljährig. Vielleicht schaffen wir es dann ja, eine Party zu feiern“, hofft Pastor Niels-Peter Mahler, der 1. Vorsitzende des Vereins. Hilfreich wären dabei auch ein paar ehrenamtliche HelferInnen, die Freude daran hätten, das Team bei den Vorbereitungen zu unterstützen.

 

Daten und Fakten

 

Migration e.V. – Verein zur Förderung des interkulturellen Lebens in Kiel

Adressen:

 

Schulstr. 30; 24143 Kiel – Gaarden           Vaasastr. 43a; 24109 Kiel – Mettenhof

 

Personen:

 

Vorstand:

       1. Vorsitzender Niels-Peter Mahler,

       1. Vorsitzende Renate Wegner,

       Kassenwart Irina Reisler,

 

Mitarbeitende:

  • Dani Pendorf, pädagogische Leitung

  • Ines Kosog, stellvertr. pädagogische Leitung, Projektleitung „Zirkus MeIn“

  • Jennifer Pahl, Projekt „MiSo“

Modellprojekte:

        Abgeschlossen

  • „Streetgroupwork mit Jugendlichen Spätaussiedlern“ (BMI)

  • „Lilli“ – gegen Alltagsgewalt an Kieler Schulen

  • „LeMi – Lernfeld Migration“ Beratung und Fortbildung von Pädagogen und andere MultiplikatorInnen – heute ein Regelangebot

  • „Dance the Line“ Tanzen gegen Perspektivlosigkeit und Schulabbruch in Kooperation mit dem Werftparktheater (LOS – EU)

  • Krisenintervention in Kiel Mettenhof (Aktion Mensch) Suchtmittelprävention mit gefährdeten Jugendlichen

  • Modellprojekt Helsinkistr. (p.p.p. Projekt im Kooperationsverbund s. Homepage) und „Nördliches Mettenhof, friedlich, vielfältig und engagiert“, beides gemeinwesenorientierte Projekte gegen Quartiersverelendung“

  • Mettenhofer Evencafé – Förderung der Chancen langzeitarbeitsloser Jugendlicher (Jobcenter Kiel)

  • „Mettenhofer Zukunftstheater“ (BMFSFJ) –Talente und Ressourcen von Jugendlichen mithilfe darstellender Kunst fördern

  • „Mettenhof goes Miami“ s. youtube „Mettenhofer Mädchenreisen“ Aktuell

  • „Zirkus MeIn“ (Aktion Mensch) – Zirkusprojekt für neu zugewanderte Mädchen

  • „MiSo – migrationsspezifische Sozialarbeit am DaZ-Zentrum in Mettenhof“ (Landeshauptstadtstadt Kiel)

Migration e.V. – Jugendmigrationsdienst

Vaasastr. 43a; 24109 Kiel

Tel.: 0431-26040118

Fax: 0431-26040119

Mobil: 0176-56519233

www.migration-kiel.de

          

 

 

 

 

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