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16 August 2016

Redewendungen, Redensarten und ihre Bedeutung

 

Die Redaktion mettenhof.de hatte sich ja vorgenommen, so hin und wieder einige Redensarten und Redewendungen zu veröffentlichen. Das ist eigentlich eine interessante Sache, denn oft fließen sie in unseren heutigen Sprachgebrauch ein. Und wenn wir mal ehrlich sind, denken wir nicht wirklich darüber nach, woher sie eigentlich kommen und was sie bedeuten. Sie sind uns selbstverständliche Begleiter unserer Sprache geworden.


Darum beginnen wir mit dem Wort Tohuwabohu
Dieses Wort kommt bereits in der Bibel vor und stammt aus dem Hebräischen. Wir finden es in der Schöpfungsgeschichte. Übersetzt heißt es so viel wie Finsternis und Abgrund. So soll der Zustand der Erden vor der Schöpfung ausgesehen haben. Wir benutzen es, wenn wir etwas als chaotisch, durcheinander und ungeordnet empfinden.

Woher kommt eigentlich Hinz und Kunz?
Zwischen dem 13. und 15. Jahrhundert waren die Männernamen Heinrich und Konrad sehr begehrt. Die Kurzform dieser Namen lautet Hinz und Kunz. Dieser Name war bei angesehenen Persönlichkeiten sehr angesagt. Er war sehr verbreitet in diesem Zeitraum. Also ganz viele Männer wurden so genannt. Und wenn es von etwas ganz viel gab, war es nicht mehr besonders. Auf heute übertragen bedeutet es Jedermann, also Hinz und Kunz.

Kommen wir zum Wolkenkuckucksheim
Es geht auf den griechischen Schriftsteller Aristophanes (414 vor Chr.) zurück. Er schrieb die Komödie „die Vögel“, nicht zu verwechseln mit Hitchcocks Vögel. Diese Geschichte spielte in einer Traumstadt. Die Stadt der Freiheit, des Reichtums und des Genießens. Also gab es diesen Ort nicht wirklich. Ein Luftschloss, das wir heute Wolkenkuckucksheim nennen.

 

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Wolkenkuckucksheims - Dagmar Zechel/ pixelio.de

 

Warum sagt man aus dem Nähkästchen plaudern?
Die Damen der früheren, feinen Gesellschaft hatten alle ein Nähkästchen. Da sie viel stickten, war es gefüllt mit Nähutensilien. Aber es verbarg sich auch noch etwas anderes darin. Viele dieser Damen hatten heimliche Affären. Die Briefe und Zettelchen des Geliebten verbargen sie in ihren Nähkästchen, weil diese für Männer tabu waren. Doch der Gatte von Effi Briest überführte seine Frau mit Hilfe dieses Nähkästchens. Er fand etliche Liebesbriefe darin.
Also verbargen diese Kästchen Geheimnisse, über die man nicht sprach. Auf heute übertragen bedeutet es, jemandem hinter vorgehaltener Hand ein Geheimnis anzuvertrauen.

Möchten wir montags blau machen?
Das stammt aus der Zeit der Wollfärber. Mit indigoblauer Farbe färbten sie früher die Wolle. Am Sonntag lag die Wolle den ganzen Tag in einem Farbbad. Am Montag hängte man sie zum Trocknen auf. Dort verblieb sie den ganzen Tag und die Wollfärber hatten so einen ganzen Tag zum Ausruhen. Sie machten also am Montag blau.


 

 

 

 

 

 

 

 

 

Oh Je, das geht aus, wie das Hornberger Schießen.
Die Bürger Hornbergs wollten ihren Fürsten gebührlich mit Salutschüssen empfangen. Sie übten diese so lange, dass sie bei Ankunft des Fürsten keine Munition mehr hatten. Heute würde man wohl sagen, das war wohl nix. Doch wenn heutzutage etwas nicht gelingt, wie geplant, dann sagt man gerne noch, das geht aus wie das Hornberger Schießen. Übrigens war der Fürst damals Christoph von Württemberg.

Text: Heidi Venker Redaktion mettenhof.de
Foto: Dagmar Zechel/Pixelio

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