Do28Jul 
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28 Juli 2016

Flohmarkt im AWO-Service-Haus

 

Das Praktische mit dem Nützlichen verbinden

 

Heute, am 26.07.2016 habe ich mal wieder seit längerer Zeit einen Flohmarkt im Servicehaus der AWO besucht. Es waren wieder schöne Dinge im Angebot. Ich selbst interessiere mich dort immer besonders für Modeschmuck. Natürlich bin ich wieder fündig geworden. Aber wer gerade eine Kaffeemaschine, Geschirr, Tischwäsche, Bilder oder Bücher gebraucht hätte, der wäre ebenfalls fündig geworden. Es war eigentlich alles da, was man so braucht. Und alles wurde wirklich zu sehr moderaten Preisen angeboten. Manchmal konnte man auch ein bisschen handeln. Doch da bin ich immer zurückhaltend, weil ich weiß, dass das eingenommene Geld wieder für Unternehmungen mit den alten Menschen verwendet wird.

 

 

 

 

Aber heute war einiges anders, als sonst. Erstens war dieser Flohmarkt mitten in der Woche, wo er doch sonst immer Sonntags stattfindet. Außerdem war ich dort heute mit einem guten Freund und einem guten Bekannten verabredet. Der gute Bekannte liebt Flohmärkte über alles. So war s ein leichtes, ihn hierher zu locken. Er ist schon sehr betagt und mein guter Freund und ich waren der Meinung, dass er nicht mehr all zu lange allein leben sollte. Oft hat der Mensch von sich selbst eine ganz andere Wahrnehmung, als andere. So langsam schleicht sich ein Gefühl ein, das einem signalisiert, oh weh, jetzt wird es langsam Zeit, dass sich jemand intensiv kümmert.

 

 

 

 
Da gerade die Leiterin des Servicehauses, „Susanne Weber“ vor Ort war, baten wir sie um einen Termin für unseren älteren Herrn. Sie schickte uns in Ihre Verwaltungsstelle, wo wir sehr freundlich und offen empfangen wurden. Natürlich haben wir unseren guten Bekannten vorher eingeweiht, was wir mit ihm vorhatten. So bekam er einen Termin, um sich dann ausführlich über alles, was im Servicehaus geboten wird, zu informieren. Zudem kann er sich dann auch eine kleine Wohnung anschauen und gucken, ob es für ihn das Richtige ist. Alles ist völlig unverbindlich und bedeutet nicht, dass sobald ein Platz frei wird, derjenige jetzt auch sofort einziehen muss. Selbstverständlich basiert das alles auf Freiwilligkeit. Aber die Wartelisten sind sehr lang. Da ist es gut, sich rechtzeitig anzumelden. Es klingt vermutlich so, als wollten wir uns massiv in sein Leben einmischen. Das wollen wir natürlich nicht. Aber wer sonst achtet darauf, dass er gut aufgehoben ist, wenn er noch immer ein bisschen mehr tütelig wird? Im Servicehaus hat er alles, was er braucht. Man lebt dort als freier Mensch in seiner eigenen Wohnung, wenn man nicht gerade ein Pflegefall ist. Und so wäre er absolut in unsrer Nähe. Um genau zu sein, direkt in unserer Mitte. Das schien ihm auch verlockend zu sein. Es war jetzt natürlich nur ein erster Schritt, aber der schwierigste.

 

 

 

 

 

 

 

 


 

Hinterher ging er mit uns noch mal ganz entspannt die Flohmarktstände ab. Und hier noch eine rührende Anmerkung. Er fragte, ob wir uns auch anmelden würden. Ich bin fast zwanzig Jahre jünger, als er und mein guter Freund immerhin noch etwas über zehn Jahre. Ich sagte dann etwas verschämt, dass ich das eigentlich noch nicht wollte. Aber wer weiß, was noch so kommt. Mein guter Freund wollte das auch noch nicht, weil er noch sehr fit ist und eine wunderschöne eigene Wohnung besitzt. Aber am Ende war das auch nicht so schlimm, denn wir konnten ja mit unserer Wohnnähe punkten. Und so trennten wir uns dann völlig entspannt und hatten auch noch Beute gemacht auf dem Flohmarkt. So konnten wir das Praktische mit dem Nützlichen verbinden.

Heidi Venker Redaktion mettenhof.de

 

 

 

 

 

 

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