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29 Mai 2016

Gesichter Mettenhofs - Schamal Zangana

 

Nach längerer Zeit kann die Redaktion mettenhof.de wieder ein Gesicht Mettenhofs vorstellen. In diesem Fall geht es um Schamal Zangana. Er ist deswegen für Mettenhof interessant, weil sein Werdegang unbedingt eine Vorbildfunktion für andere Migranten haben kann.
Er kam Ende 94 als Flüchtling aus dem Irak nach Deutschland. Er hat die Fluchtrute genommen, die wir alle inzwischen durch die neuen Flüchtlinge aus den Medien kennen. Es ging zu Fuß durch den Iran in die Türkei. Von dort über die sogen. Balkanroute mit Hilfe von Schleppern über Ungarn und Österreich nach Deutschland. Insgesamt war er 11 Monate unterwegs. Kaum angekommen, hat er sich nicht ausgeruht, sondern gleich losgelegt. Sein erstes Ziel war die deutsche Sprache zu erlernen. Übrigens ist sein Beruf Soziologe. Das Studium hierfür hat er im Irak absolviert.  

 

 

Zangana


Schamal Zangana 

 

Hier ging es dann weiter mit einer Familienzusammenführung, um so seine Frau nachzuholen. Seine beiden Töchter wurden in Deutschland geboren.

Gearbeitet hat er zuerst 3 ½ Jahre als Kommunikationstechniker bei der Telecom. Damit aber nicht genug. Er hat dann noch eine Prüfung als Übersetzer und Dolmetscher für Kurdisch und Arabisch beim Landgericht Schleswig-Holstein abgelegt und ist somit staatlich anerkannter Übersetzer. Mit diesem Beruf hat er sich selbstständig gemacht und betreibt ein Übersetzungsbüro unter dem Dach des Startbüros am Kurt-Schumacher-Platz.
2010 trat er der Partei der Grünen bei. Dort ist er Vorstandsmitglied im Kreisverband. Inzwischen ist er auch Mitglied des Mettenhofer Ortsbeirates. Da er immer auf vielen Hochzeiten tanzt, ist er auch noch im Jugendhilfeausschuss.  Und so ganz nebenbei hat er jetzt auch noch eine Ausbildung zum Erzieher absolviert. Seit 2001 ist er bereits in der Familienhilfe tätig. Familien mit und ohne Migrationshintergrund sind sein Klientel.

 

 

 

 

 

 

 

 

Und dazu kommt noch, dass er auch im Vorstand des kurdischen Kulturvereins war. Diese Aufgabe hat er aber jetzt zwei kurdischen Damen überlassen, die dort eine Doppelspitze bilden. Auch das gehört zu seinen Anliegen, Frauen gleichberechtigt zu integrieren.


Über diesen rasanten Werdegang kann man eigentlich nur staunen. S. Zangana sagt, dass er keinen Stillstand mag. Und so kann er anderen Migranten, aber auch deutschen Menschen zeigen, was alles möglich ist, wenn man sich anstrengt und immer am Ball bleibt.


Auch wenn er nicht in Mettenhof wohnt, so fühlt er sich aber trotzdem dem Stadtteil zugeneigt. Es ist einfach ein zweites zu Haus, sagt er. Darum hat er sich auch für den Ortsbeirat Mettenhof entschieden. Er hätte auch in andere Stadtteile gehen können. Und durch sein Übersetzungsbüro gehört er auch schon lange zu Mettenhof. Seine Kunden stammen fast alle aus Mettenhof. Ebenso die Familien, denen er behilflich ist.
Bei all diesen Aktivitäten ist er auf jeden Fall ein Gesicht Mettenhofs.

Text und Foto: Heidi Venker Redaktion mettenhof.de

 

 

 

 

 

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