Do09Jun 
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09 Juni 2016

Wir sind Mettenhof

 

10 Fragen an Bürgerinnen und Bürger Mettenhofs

 

Heute hat die Redaktion mettenhof.de wieder eine Gelegenheit bekommen, einen Bürger des Stadtteils zu befragen. Die Redaktion möchte wissen, wie die einzelnen Bürger zu ihrem Stadtteil stehen. Die Fragen richteten sich heute an Michael Fuchs. Er gehört zu der Gruppe sogen. Russlanddeutscher. Sein Name ist absolut deutsch, was man zunächst gar nicht so recht glauben kann, weil er nur sehr gebrochen deutsch sprechen kann. M. Fuchs ist 63 Jahre alt und Elektroingenieur von Beruf. Zugewandert ist er aus der Ukraine. Er bedauert sein eher mäßiges deutsch selbst und erklärt es damit, dass in seiner alten Heimat nie deutsch gesprochen wurde. Es war damals sowieso bei Strafe verboten. Wenn er etwas liest, versteht er nicht immer alles. Dann bekommt er sogar Hilfe von der Redaktion mettenhof.de. Er wendet sich vertrauensvoll an mich und meine Kollegen. Wir erklären ihm dann, was manche Wörter bedeuten oder was in einem Brief genau steht. Es freut uns, dass er uns vertraut. Nun zu den Fragen.

Wie lange leben Sie in Mettenhof?

M. F.: 19 Jahre

Was gefällt Ihnen besonders in Ihrem Stadtteil?

M. F.: Mettenhof ist wie eine kleine Stadt für sich. Genau, wie in einer Stadt, ist hier alles vorhanden. Ärzte, Kindergärten, Geschäfte usw. Alles ist hier zusammen und das gefällt mir.

 

Fuchs 

 

Michael Fuchs 

 

Was gefällt Ihnen nicht in Ihrem Stadtteil?

M. F.: Also früher war Mettenhof sauberer. Das ist schlechter geworden. Die Leute werfen einfach alles hin. Papier, Zigarettenkippen, Flaschen usw. Da ist ja fast die Ukraine sauberer, als Mettenhof heute. Das gefällt mir nicht. Und bitte schreiben Sie, dass ich in Mettenhof seit 17 Jahren einen Garten habe. Nur weil meine Frau schwer krank und mehrfach operiert wurde, konnte ich mich drei Monate nicht so um den Garten kümmern. Ich sollte Bäume beschneiden, wozu ich wirklich keine Zeit hatte. Ich habe deswegen einfach die Kündigung bekommen, obwohl die Nachbarn ihre Bäume auch nicht beschnitten haben. Man hört mich nicht mal an. Meine Familie und ich leiden schrecklich darunter.

Empfinden Sie Mettenhof als sozialen Brennpunkt?

M. F.: Ja, weil zu viele Menschen hier leben, die keine Arbeit haben. So viele junge Männer, die sich hier den ganzen Tag herumtreiben. Das hat mich am meisten gewundert. In meiner alten Heimat hat es das nicht gegeben. Da wurden die gefragt, ob sie nichts zu tun haben. Da hat die Regierung aufgepasst.

Sind die Umbaumaßnahmen der letzten Jahre ein Gewinn für Mettenhof?

M. F.: Ja, das ist sehr gut. Nicht nur die Geschäfte, wie Kaufland und die anderen, sondern auch der Heidenberger Teich.

Könne Sie bzw. Ihre Kinder anhand der Angebote in Mettenhof Ihre Freizeit sinnvoll gestalten?

M. F.: Ja, sehr gut. Für mich ist der Heidenberger Teich gut zum spazieren gehen und für meine Enkelkinder sind genug Spielplätze da.

 

 

 

 

 

 

 

 

Leben Sie gerne in Mettenhof?

M. F.: Ja schon, aber auch das war früher besser. Da hatte man keine Angst, wenn man am Abend raus gegangen ist. Das hat sich verändert. Heute gehen meine Frau und ich abends nicht mehr gerne nach draußen.

Wie bewerten Sie die Mettenhofer Schulen?

M. F.: Das weiß ich nicht, weil meine Enkel noch klein sind. Aber von anderen habe ich gehört, dass sie ihre Kinder lieber nach Kronshagen in die Schule schicken.

Können Sie sich vorstellen, in Mettenhof alt zu werden?

M. F.: Ja, weil hier alles ist. Man kann überall zu Fuß hinkommen. Das ist sehr gut.

Können Sie sich vorstellen für Ihren Stadtteil ehrenamtlich tätig zu sein?

M. F.: Was heißt ehrenamtlich? Ich kenne das Wort nicht. Nach einer Erklärung sagte M. Fuchs: Ja schon, nur ich kümmere mich um meine Enkelkinder, weil meine Tochter arbeiten muss. Aber sonst kann ich mir vorstellen ab und zu mit alten Menschen was zu machen.

 

 

 

 

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