Mo13Jul 
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13 Juli 2015

Metti und die Oper

 

Moin moin Frau Hofen

Na, Sie sind ja heute so aufgeregt. Was ist denn passiert?

Moin Herr Metten. Ach ich habe ja gerade was erfahren, was mich unglaublich freut.

Na, was kann das denn wohl gewesen sein? So habe ich Sie ja selten erlebt.

Oh Herr Metten, ich könnte mich tot freuen, es geht um eine Oper von Verdi.

Wer ist tot? Opa Verdi, den kenn ich gar nicht. Woran ist er denn gestorben?

Ach Herr Metten, Sie müssen aber auch mal genauer zuhören. Es geht um die Oper von Verdi und zwar Nabucco.

Ach so, sagen Sie das doch gleich. Aber ich verstehe nicht, wie Sie sich erst jetzt darüber so freuen können, die gibt’s doch schon so lange.

 

 

 Metti und Frau Hofen

Metti und Frau Hofen 

 

Also Herr Metten, ich muss schon sagen, dass Sie sich manchmal dümmer stellen, als Sie sind. Ich freue mich, weil diese Oper am 22.08.2015 auf eine Großleinwand am Heidenberger Teich übertragen wird. Die eigentliche Aufführung findet an dem Tag auf dem Rathausplatz statt. Aber eine Karte konnte ich mir von meiner kleinen Rente nicht leisten.

 

Ach Frau Hofen, da bin ich ja mal ganz froh, dass ich mir so eine Karte nicht leisten kann. Das schöne Geld. Das gebe ich lieber für, na Sie wissen schon, aus.

Ich höre sowieso lieber alte Schlager, weil ich da immer so ins Träumen komme.

Na, dann können Sie auch zum Heidenberger Teich gehen und sich die Oper ansehen- und hören. Da kommt man nämlich richtig ins Träumen. Manchmal weine ich sogar, weil es so schön ist.

Nö, da weine ich ja eher um die schöne Zeit, die ich da vertrödel. Da kann ich was Besseres machen.

Was denn Herr Metten? Auf dem Sofa rumhängen und Fernsehen, oder mit Ihren Kumpels Karten spielen und dabei sich gerne viel genehmigen, bis einer umfällt?

Das kann es doch auch nicht sein. Da wird einem schon mal so was geboten und dann wird immer noch gemeckert. Sie könnten Ihren kulturellen Horizont gerne mal ein bisschen erweitern.

Ach Frau Hofen, das muss ich Ihnen jetzt auch mal sagen, denn Karten spielen ist auch Kultur.

Herr Metten, wenn Sie Schach spielen würden, dann vielleicht. Das wäre dann das Spiel der Könige. Übrigens war Nabucco auch ein König.

 

 

Mann Mann, Frau Hofen, Sie machen mich schon wieder ganz fertig. Na gut, dann gehe ich eben auch mal zur Oper. Ist ja draußen, da kann man sich ja mal heimlich in die Büsche schlagen. Gibt’s da auch Bier?

Herr Metten, so wollen wir ja gar nicht erst anfangen. Aber bestimmt kann man dort ein gepflegtes Glas Wein trinken. Es geht hier um Genuss und um nichts anderes.

Ach Mensch, ich dachte ja nur. Oh ha, da hab ich mich ja wieder auf was eingelassen. Ich muss schnell nach Haus und einen kleinen Magenbitter trinken, weil mir das alles schon wieder so auf den Magen geschlagen ist.

Tschüss erst mal Frau Hofen, man sieht sich.

Ja, das hoffe ich Herr Metten. Bis bald und für Ihren Magen ist Tee das Beste.

Jo jo Frau Hofen, schnack Du man.

Text: Heidi Venker

Bild: Verena Raza  

 

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