- Information
- 03 Juni 2015
Zeitzeuge für die Grundsteinlegung in Mettenhof„ 50 Jahre Mettenhof"In diesem Jahr wird Mettenhof 50 Jahre alt. Gefeiert wird dieser Geburtstag gemeinsam mit dem Stadtteilfest am Heidenberger Teich. Vorher wird es auch bereits Aktivitäten im Stadtteil anlässlich des Jubiläums geben.
Es war der 22. Juni 1965. Stolz hielt er die Kelle und einen Stein in seiner Hand. Da er es schade fand, dass es keine Kluft für Maurer gab, hatte er seine beste Hose und sein schönstes Hemd angezogen. Auf dem Kopf trug er eine geliehene Melone. Das passende Foto hierfür findet man im Stadtarchiv Kiel.
|
|
Heute lebt J. Florinski in Flintbek. Damals, als er auf der Baustelle „Mettenhof" gearbeitet hat, lebte er mit seiner Frau und zu der Zeit noch einem Kind, in Gaarden.
Zu der Zeit gab es in Mettenhof ein Betonwerk, das eigens für die Betonplattenherstellung errichtet wurde. Die Baufirma Möller gehörte damals zu der Arge Montagebau Mettenhof. Heute gibt es diese Baufirma und das Betonwerk nicht mehr.
J. Florinski berichtet, dass es zu der Zeit, als er Maurer auf der Baustelle Mettenhof war, nichts als plattes Land rundherum gab. Für ihn und andere Zeitzeugen war es eine spannende Zeit und eine gute zugleich. Dieses Bauprojekt kam für viele Bauarbeiter gerade richtig. Die Arbeitslosenzahlen waren, was den Bau anging, ziemlich hoch. Doch hier konnte nun wieder richtig Geld verdient werden.
Dann kamen die ersten Gastarbeiter. Sie kamen aus Ostfriesland und konnten einfach nicht integriert werden. Von den Kieler Arbeitern hielten sie sich fern. Sprachlich konnten sie sich auch nicht verständigen. Darum wurden sie von allen Bauleuten als Gastarbeiter bezeichnet. Sie verschwanden dann auch recht schnell wieder. Aber dann kamen die ersten italienischen Gastarbeiter. Die waren schnell mittendrin. Sie lebten in einer Baracke und konnten dort auch selbst kochen. Es gab sogar jemanden, der sich um sie kümmerte. Es waren 10 Italiener, die man auch hier und da zu deutschen Familien einlud. Sie konnten ja nicht mal so nach Haus fahren. Diese Tatsache sorgte dafür, dass sie schnell integriert waren und es keine Probleme unter den Arbeitern gab. Einer von ihnen hieß Cosimo Longo. Er ist mit auf einem Foto abgebildet, das J. Florinski der Redaktion mettenhof.de zur Verfügung gestellt hat.
|
Text und Foto: Heidi Venker Redaktion mettenhof.de
|