Do30Apr 
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30 April 2015

Verführung zum Experiment

 

1 Impuls - 7 Frauen - Tanzende Farben

 

Schon bei der Vernissage am Freitag, den 24. April, in der Kulturscheune des Hof Akkerboom's merkte man den Künstlerinnen die Lust und Freude am künstlerischen Schaffen an. Angefangen hatte alles 2008. Die mittlerweile 7-köpfige Frauengruppe, die unter der Anleitung und Impulsgeberin Marlies Holst ihre Werke experimentierfreudig auf die Leinwand bringt, trifft sich regelmäßig jeden Mittwoch von 17:00 - 20:00 Uhr in der Kulturscheune des Hof Akkerboom in Kiel-Mettenhof mit ihren Staffeleien und Malutensilien. Tanzende Farben - ein Ausdruck für höchste Emotionen und Spielfreude - spiegeln sich in den Werken dieser Künstlerinnen ausnahmslos wider.

 

Künstlergruppe vor Kulturscheune 

 

Die Künstlergruppe auf Hof Akkerboom

Einladung

 

Die in Ringsberg, Kreis Schleswig-Rendsburg, geborene Inge Ahrens-Engler begann ihre künstlerische Laufbahn in einem Leistungskurs bei Nikolaus Störtebecker, einem Gründungsmitglied der bekannten Künstlergruppe ZEBRA, bei ihrem Abitur in Flensburg. Bei ihrem Studium zur Sonderpädagogik wählte sie Kunst als Wahlfach bei dem Dozenten Ulrich Behl. In weiteren Malkursen und Workshops bei Karin Rogge und Barbara Kirsch erweiterte sie ihre Kenntnisse in den folgenden Jahren. In ihren Gemälden, in Acryl / Gouache, spielen ihre leuchtenden Farben dem Betrachter eine ungeheure Intensität vor.
"Sonnenglühen" und "Feuerwerk" sind nur einige Beispiele dafür.

 

Inge Ahrens Egler mit Werken

Inge Ahrens-Engler

 

Ingrid Kaehler

Ingrid Kähler

 

Sie hat schon immer gern gemalt und daß ihr Farben sehr wichtig sind zeigt die in Kiel-Mettenhof wohnende Ingrid Kähler in ihren Arbeiten. Mit Acryl auf Leinwand oder Malkarton gebracht, erinnern einige Sachen an die aussagekräftigen Farben von Emil Nolde.

 

Ingrid Kähler besucht in den 70'ern Kurse in Suchsdorf, später in Kronshagen auch an Wochenendkursen. Mit einigen Kursen in die Kunst des Porzellanmalens machte sie zwischendurch einen Ausflug in ein anderes Metier. Von der "Gegenständlichen Malerei" zur "Experimentellen Malerei" gelangte sie 2010 in die Gruppe von Marlies Holst. Farben auf eine spannende Weise zu verbinden ist für Ingrid Kähler immer ein kleines Abenteuer in dem man den richtigen Zeitpunkt erwischen sollte um dieses auch zu Ende zu bringen. Hoffentlich gibt es noch mehrere von Solchen.

 

Die 1943 in Kiel geborene Annelie Wehner nahm seit 1975 Unterricht bei verschiedenen Künstlern, unter anderem bei Josef Vogler, dem Künstler und Bühnenmaler Bruno Giurini, Deborah Di Meglio, Marianne Schlünzen und Gisela Maack. Sie ist in dieser Gruppe seit Anfang an dabei. Ihre Werke entstehen auf Papier und Leinwand, wobei sie hauptsächlich mit Acrylfarben arbeitet. Aber auch eine andere Technik von ihr fasziniert. Unter dem Begriff Enkaustik, der aus dem Griechischem stammt, versteht man die Einbrennung bzw. Einwachsung von Farben. Es ist eine alte Technik, die hier in neuer und modernerer Art von Annelie Wehner neu interpretiert und auf Leinwand gebracht wird.

 

Annelie Wehner

Annelie Wehner

 

Jutta Schauer

Jutta Schauer

 

Im gleichen Metier bewegt sich auch Jutta Schauer, die ihre Arbeiten mit Acryl hauptsächlich auf  Papier bringt, aber auch der Wachsmalerei nicht abgeneigt ist. Mit ihren etwas abgedeckten Farben bringt sie ihre Formen und Muster, die an Ornamente heranreichen, dem Betrachter nahe. Mit einer wunderbaren Collage, die an ein Stillleben erinnert, rundet sie in dieser Ausstellung ihre Präsentation ab.

 

 

Alice Koblitz vor Meer 

Alice Koblitz vor „Meer“ 

 

Schon im Alter von 13 Jahren beschäftigte sich Alice Koblitz mit den Grundlagen zur Kunstmalerei und legte damals schon den Grundstein durch ihre Bleistiftzeichnungen für ihre heutigen Kunstwerke. Die lange Pause, in der sie sich dem Beruf und der Kindererziehung widmete, hielt sie nicht davon ab mit dem 47. Lebensjahr ihre künstlerischen Aktivitäten wieder aufzunehmen. Anfangs noch mit Aquarellmalerei und Seidenmalerei beschäftigt, suchte sie eine neue Herausforderung, betrat mit der "Kreativen Malerei" Neuland und schloß sich 2013 dieser Gruppe an. Bei näherer Betrachtung ihrer Bilder liegt etwas Melancholisches, fast Metaphysisches, in den Motiven. Dies tritt besonders in "Rausch der Farben" und bei "Wachsames Auge" hervor.

 

Angelika von der Bracke vor Vitrine und Monde

Angelika von der Bracke vor Vitrine und „Monde“

 

Es fing alles mit einem Kunstkurs 2009 im Schwarzwald an. Über einen VHS-Kurs, wo Angelika von der Bracke in Portraits und Zeichnungen unterrichtet wurde, kam sie von 2010 bis 2013 zu den Kursen und Themenwochenenden bei der Kieler Künstlerin und Dozentin Barbara Kirsch und fast übergangslos zur experimentellen Malerei zur Künstlerin Marlies Holst. Ihre motivbezogene Malerei sind statisch - wie bei "S-H" und den Farben Blau-Weiß-Rot oder "Monde"- wie auch dynamisch - "Delfin" - überzeugend. Eine andere künstlerische Ader widmet sie den Ton- und Töpferarbeiten, die in einer Vitrine ausgestellt sind. Die Stücke sind alle für den Hausgebrauch gedacht und geeignet und verleihen ihrem Inhalt einen besonderen Touch.

 

Mit Titeln wie "Eiseskälte", "Wir sind drei", "Stimmung am See", "Expressiv", "Eruption" oder "Holz" assoziiert die 1968 in Pinneberg geborene Bärbel Stolzenburg dem Besucher eine Szenerie in ihren Werken in die man bei näherer Betrachtung hineingezogen werden kann. Seit Anfang des Jahres in dieser Gruppe dabei, besuchte sie vorher Kurse bei Barbara Kirsch, Deborah di Meglio, Uta Hoeppner-Neutze, Uta Kalkhoff, Dieter Stolpe, Katja Plaeth und Professor Dr.Dr. Wolf-Rüdiger Wallburg. Ihre Arbeiten erscheinen hauptsächlich in Mischtechnik oder Acryl auf Leinwand.

 

Baerbel Stolzenburg vor ihren Werken

Bärbel Stolzenburg vor ihren Werken

 

Gemeinschaftsarbeit

Gemeinschaftsarbeit auf Fensterjalousie

 

 

Eine Gemeinschaftsarbeit der Gruppe gab der Ausstellung einen besonderen Pfiff. Auf einer ausgesonderten Fensterjalousie verewigten sich einige der Künstlerinnen dabei mit ihren Farben und Gedanken für immer.

 

Diese Ausstellung ist ein wunderbares Beispiel dafür, dass 1 Impuls reicht um Anregung und Mut zur Experimentierfreude zu geben, dabei den Spaß und die Entspannung nicht aus den Augen zu verlieren, Anregungen und Austausch zu fördern um solche Werke entstehen zu lassen.

 

Text und Fotos: Wilfried Likuski, Redaktion mettenhof.de

 

 

 

 

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