Di24Mär 
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24 März 2015

Eltern-Engagement XXL

 

 

Im Elterncafé der Schule am Göteborgring riecht es nach Brötchen und frischem Kaffee, bald man hört Stimmengewirr und Kinderlachen. Jeden Freitag ab 9.30 Uhr sind die Schulsozialarbeiterin Simone Schickert und ihre Unterstützung Frau Lange, Kindheitspädagogin im Anerkennungsjahr, damit beschäftigt, die Tische im Raum zu decken und leckere Frühstücksteller bereit zu stellen. Agnes Wloczyk (31) ist mit ihrer Jüngsten (2) ebenfalls mit von der Partie: die dreifache Mutter hat zwei Kinder auf der Schule und kommt freitags gerne vorbei, um bei den Vorbereitungen zu helfen. Bald treffen auch schon die ersten Eltern ein, zumeist Mütter, die gerne ihre Kleinsten mitbringen und sich über die Möglichkeit eines gemeinsamen Beisammensitzens freuen.

 

 

2015 Elterncafé

Text und Foto: Verena Raza 

 

Als Simone Schickert vor über 5 Jahren dieses Café ins Leben rief, saß sie hier anfänglich nur mit einer Praktikantin und wartete auf Eltern. Mittlerweile ist das Café eine feste Institution am der Schule am Göteborgring. Zwischen 10 und 30 Besucherinnen und Besucher hat das Elterncafé jeden Freitag, man hört deutsch, polnisch, kurdisch, türkisch und arabisch und fröhliches Kinderlachen. Einige schauen nur hin und wieder vorbei, andere kommen regelmäßig, um andere Eltern kennen zu lernen oder sich mit Freunden zu treffen.

 

Wir sind hier wie eine große Familie" sagt eine Mutter. Man tauscht sich aus, kann auch mal in Ruhe mit Lehrerinnen und Lehrern sprechen oder einfach eine Auszeit von zu Hause nehmen. Viele Frauen verbessern hier durch Gespräche ihr Deutsch und Spaß haben alle, beim gemeinsamen klönen oder beim Kickern Fussballtisch im Vorraum.

 

Auch ein bisschen Klönschnack mit der Schulsozialarbeiterin ist immer möglich.

 

Frau Schickert hat für alle ein offenes Ohr und so kam im letzten Jahr auch das Thema Schulweg zur Sprache. Viele Eltern machten sich Gedanken wegen ihrer jüngsten Kinder, die den Göteborgring überqueren müssen, um in die Schule gelangen. Da ist tagsüber viel los und einige Autofahrer fahren nicht wirklich angemessen durch die 30er-Zone. Hinzu kommen die vielen Busse, die gerade morgens die Straße in beide Richtungen queren. Für einen Zebrastreifen ist die Straße laut Stadt Kiel aber nicht genug frequentiert und so wurde die Idee der Elternlotsen geboren. Der Schulleiter Herr Albert war sofort begeistert von der Idee und so wurde ein Polizist eingeladen, um den Eltern eine Einweisung in die Lotsentätigkeit zu geben und grundlegende Dinge zu klären, z.B. wie und wann man die Kinder sicher über die Strasse lassen kann.

 

Mit Sicherheitsweste und Kelle bewaffnet" machen sich jetzt an Wochentagen täglich morgens von 8.20 bis 8.50 Uhr und 14.50 bis 15.10 Uhr zwei Elternteile auf den Weg zum Göteborgring, damit die Kinder sicher über die Straße kommen. Frau Kücükaras (33) und Frau Evers (31) sind von Anfang an als Lotsinnen dabei. Sie erzählen, dass gerade in den dunklen Monaten die Anwesenheit der Lotsen die Eltern beruhigt. Diese können ihre Kinder dann auch früher loslassen", sodass die Kinder das letzte Stück dann alleine gehen dürfen und nicht bis zur Schultür gebracht werden. Gerade die Kleinsten lernen dadurch, wie sie sicherer über die Straße gehen können und worauf sie achten müssen. Zwischen den Autos verschwinden sie all zu oft, weil sie noch zu klein sind und gucken kann man von dort auch nicht so gut. Oft müssen die Lotsen Autofahrer auffordern, langsamer zu fahren, obwohl der Göteborgring dort eindeutig als 30er-Zone ausgewiesen ist.

 

2015 Elternlotsen 2 

 

 Elternlotsen

 

 

 

10 Eltern wechseln sich die Woche über ab, haben ihre festen Tage, an denen sie dort stehen und lotsen. Dennoch fehlen noch Eltern, um alle Zeiten abzudecken. Wenn Eltern krankheitsbedingt ausfallen, stehen auch mal Frau Schickert und ihre Praktikantin mit der Sicherheitsweste am Übergang und schwingen die Kelle. Wichtig ist auch der Kontakt zu den Kindern, das Lotsenprojekt wird von ihnen sehr gut angenommen. Die meisten Kinder grüßen mittlerweile die Lotsen und freuen sich, dass da jemand ist, der auf sie aufpasst.

 

 

Ursprünglich war das Projekt bis März geplant, aber auf Grund des Erfolgs geht es jetzt bis Schuljahresende erst einmal mit den Lotsen weiter. Auch im neuen Schuljahr hofft die Schulsozialarbeiterin auf weitere engagierte Eltern, die das Projekt ab September wieder unterstützen. Und natürlich im Elterncafé vorbeischauen.

 

 

Elterncafè an der Schule am Göteborgring, immer freitags von 9:30 Uhr bis 12:00 Uhr, außer in den Ferien

 

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