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- 19 Januar 2015
BLICKE SCHÄRFEN- Das Leben im Film und wir in Mettenhof
Bereits zum dritten Mal fand am 12.01.2015 im Rahmen des Inklusionsprojektes „Miteinander in Mettenhof“ ein Film- und Gesprächsnachmittag im Stadtteilcafé des AWO-Servicehauses statt. Das Thema der Veranstaltung war diesmal Toleranz und gezeigt wurde der Film „Philladelphia“ mit Tom Hanks, Denzel Washington und Antonio Banderas. |
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Der Film handelt von dem jungen, ehrgeizigen und von seinen Vorgesetzten sehr geschätzten Anwalt Andrew Beckett (gespielt von Tom Hanks), Beckett ist homosexuell und mit Aids infiziert. Als sich bei ihm erste sichtbare Spuren der AIDS-Erkrankung zeigen, wird er aufgrund eines vorgetäuschten geschäftlichen Vergehens aus der Anwaltskanzlei entlassen. Beckett vermutet, dass er aufgrund seiner sexuellen Orientierung für die Teilhaber der Anwaltskanzlei moralisch nicht mehr tragbar war und verklagt seinen ehemaligen Arbeitgeber wegen Diskriminierung. Jedoch bereits die Suche nach einem Rechtsbeistand gestaltet sich schwierig, da er bei seinen Berufskollegen auf breite Ablehnung stößt. Becketts letzte Hoffnung ist der Anwalt Joe Miller (gespielt von Denzel Washington), der ihn zunächst jedoch nicht vertreten möchte und keinen Hehl daraus macht, dass er eine Abneigung gegenüber Homosexuellen und Aids hat. Miller lernt Beckett und seine Lebenswelt besser kennen und die Menschlichkeit siegt über die Vorurteile. Während der Verhandlung muss Miller dann am eigenen Leib erfahren, wie sich Intoleranz und Ausgrenzung anfühlt, als er selber wegen seines Eintretens für einen Homosexuellen in der Öffentlichkeit angefeindet wird. Der US-amerikanische Spielfilm aus dem Jahre 1993 war der erste Film, der sich kritisch mit dem Thema Umgang mit Homosexuellen und AIDS-Erkrankten in den USA auseinander setzte. Er zeigt in beeindruckender Weise die Wandlung Joe Millers vom homophoben, ignoranten Anwalt zu einem Verteidiger der Menschenrechte und wie sich der Abbau von Vorurteilen entwickeln kann.
Die anschließende Gesprächsrunde wurde von Sünje Pohle und Alexander Nowak vom Verein HAKI e.V. begleitet. Der Verein engagiert sich seit 1974 für die Bedürfnisse von Lesben, Schwulen und Transgendern im Norden. Zu den Themen des Vereines zählen u.a. der Arbeitsbereich Alter und Homosexualität, der Bereich Antidiskriminierung, der Jugendarbeitsbereich und die Aufklärung an Schulen.
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Dem Verein mit über 130 Mitgliedern und ca. 50 Ehrenamtlichen geht es aber nicht nur um mehr Toleranz gegenüber alternativen Lebensweisen, sondern um das Eintreten für eine vielfältige Gesellschaft, die allen Menschen, egal welchen Alters, Herkunft, Religion, Weltanschauung, respektvoll und wertschätzend begegnet.
Fast alle der anwesenden 30 Personen blieben auch nach dem fast zweistündigen Film und gaben ihre Eindrücke über den Film wieder. Es war ein lebhafter Austausch über Aids, Homosexualität, Vorurteile, Diskriminierung und Toleranz.
Am Ende waren sich alle einig, dass das Thema Toleranz gerade auch in der heutigen Zeit aktueller ist denn je. Vorurteile jeglicher Art (und das zeigt der Film exemplarisch sehr gut auf) haben immer etwas mit Ängsten, Unwissenheit und Verunsicherung zu tun. Das beste Mittel um daraus resultierenden Ausgrenzungen entgegenzuwirken, ist die persönliche Begegnung, das Gespräch und eine transparente Aufklärung.
Der nächste Film- und Gesprächstermin findet am Montag, den 23.02.2015 statt. Das Thema wird dann „Ein etwas anderes Leben – Vielfalt und Solidarität“ sein.
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