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- 14 Juli 2014
Zum 30. Jubiläum der Frauenberatungsstelle und Eß-o-Eß Mettenhof
In den Räumlichkeiten der Sparkassenakademie S-H fand am Dienstag, den 1. Juli 2014 die Feier zum 30. Jubiläum der Frauenberatungsstelle und Eß-o-Eß Mettenhof statt. Mit dem "Frauentreff in Mettenhof - von Frauen für Frauen" begann ursprünglich diese Erfolgsgeschichte, die von neun Frauen 1984 ins Leben gerufen wurde. |
Gruppenfoto der Frauenberatungsstelle |
Ausstellungswände im Foyer
Heute zum 30. Jubiläum sind mit dabei Ayse Fehimli, , Monica Bonetti, Gudrun Gabriel, Eva-Maria Koller, Gabriele Schneider, Pamela Zimmermann, Christel Menzel, Fatma Demircigil, Meike Weinreich, Marie-Luise Berneit und Gabriele Schiedeck.
Frau Gabriele Schiedeck begrüßte die anwesenden Damen und Herren die zahlreich auf Einladung zum 30. Jubiläum erschienen waren und begab sich auf ihrer Rede auf eine Zeitreise von 30 Jahren harter erfolgreicher Arbeit, die aber auch von einigen Enttäuschungen geprägt worden war. Dabei bedankte sie sich auch an alle Mitarbeiter wie auch an die zahlreichen Ehrenämtler und ABM-Kräfte, die sie bei ihrer Arbeit unterstützen konnten.
Einen umfassenden Rückblick gaben Frau Gabriele Schneider, Monica Bonetti und Beate Dars, letztere an den Projekten "FördeKids" und "Eßstörungen" sowie zuletzt im Vorstand tätig. Hervorgehoben wurde auch die damalige Unterstützung der Stadtpräsidentinnen Silke Reiher und Kathy Kietzer, die offiziellen Beistand leisten konnten bei der Umsetzung der Vorhaben. Für eine aufopfernde Arbeit bedankte sich auch die derzeitige Sozialministerin des Landes und ließ ihre Grußworte von einem Vertreter übermitteln.
Oberbürgermeister Dr. Ulf Kämpfer, ursprünglich vom Lande kommend, ist danach in Kiel als Amtsrichter und Familienrichter tätig gewesen und hat in dieser Zeit die Problematik des Stadtlebens und der Randgebiete in Prozessen intensiv miterleben können. Deshalb begrüßt er besonders die Arbeit und Mitarbeit der zuständigen Stellen und Gruppen die nicht nur an den Symptomen, sondern auch an den Ursachen herangehen. Besonders die Vernetzung zwischen diesen in Kiel und Schleswig-Holstein arbeitenden Verbänden und Beratungsstellen sei hervorragend. Auch von ihm werde in Zukunft die Aufmerksamkeit und seine Unterstützung im Besonderen der Frauenberatungsstelle zuteil werden.
Als "Mettenhofer Bürger" und der am "Puls der Zeit"lebende Cai-Uwe Lindner erlebt hautnah die Geschichte Mettenhofs. Er kennt die Licht- und Schattenseiten des aufstrebenden Stadtteils wie kaum ein anderer des öffentlichen Lebens. Er berichtet von gestrandeten Existenten die einen Halt suchen am Rande der Gesellschaft und Unterstützung brauchen, die ihnen bei ihren Problemen weiterhelfen können. Asylbewerberwellen überrollten seit je her den Stadtteil Mettenhof. Einen Anlaufpunkt hatten diese Bewerber dabei auch in der Frauenberatungsstelle Mettenhof. Insbesondere waren auch die Kulturtage ein besonderer Anlaß diese Anlaufpunkte mit zu integrieren und damit die Bekanntheit dieser Stellen zu fördern und auf ihre Themen und Projekte aufmerksam zu machen. Natürlich gab es auch Rückschläge - zum Beispiel das Projekt "Kaffee Mette". Das sollte die Macher solcher Projekte nicht dazu auffordern den Kopf in den Sand zu stecken, sondern dazu stärken, daß man aus diesen Niederlagen auch neue Kraft schöpfen kann. |
Ergänzt wurde der feierliche Nachmittag durch einen musikalischen Beitrag von Frau Ayse Fehimli und einen fachlichen Vortrag von Frau Prof. Christiane Micus-Loos unter dem Titel "Zur Relevanz feministischer Ideen und Gedanken unter besonderer Berücksichtigung von Frauenberatungsstellen".
Die im Foyer der Sparkassenakademie aufgestellten Informationswände gaben einen umfassenden Überblick auf die Arbeit und auf die Historie des Trägervereins wieder.
Mit den fast selbsterklärenden Titeln "Töchter von alkoholabhängigen Eltern", "Wenn Frauen zu sehr lieben", "Alleinerziehend - aber doch nicht allein" oder "Ich bin GERNE Single! Wirklich?" geben Selbsthilfegruppen den entsprechenden Personenkreis Rat und Lebenshilfe vom Treffpunkt in der Gruppe oder Einzelberatung. Seminare zum Thema Ernährung werden bei "Vollwertkost - was ist das eigentlich", "Essen - Lust oder Last", "Gesund leben - Gesund bleiben" oder "Schadstoffe in der Nahrung" gegeben. Aber auch die immer noch heiklen Themen in unserer Gesellschaft werden bei "Asylbewerberinnen in Mettenhof", "Sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz", "Gruppe für junge Frauen mit Eßstörungen" oder "Bulemie + Magersucht" angesprochen. Gesprächskreise in denen man lernt angstfrei seine Meinung sagen zu können, Rhetorikkurse, Kurse + Seminare zur Selbsterfahrung oder Entspannungsübungen werden genauso angeboten wie Fotokurse oder einen Bildungsurlaub. In regelmäßigen Abständen veranstaltet der Verein auch Basare und Flohmärkte. Selbst einen Schiffsausflug nach Langeland wurde von dem Verein organisiert.
Bei soviel Engagement seitens des Vereins und diesen vielfältigen Angeboten, kann man nur hoffen, das die Unterstützung von den verantwortlichen Stellen weitergeführt wird, bzw. durch Spenden und Projektförderer mehr gefördert wird.
Wir von der Redaktion mettenhof.de wünschen der Frauenberatungsstelle alles Gute und das deren Arbeit in den nächsten 30 Jahren genauso erfolgreich sein wird, wie in den letzten 30 Jahren.
Wilfried Likuski, Redaktion mettenhof.de |