Ausstellung von Ulrich Schuback
- Information
- 27 Juli 2015
Ausstellung von Ulrich Schuback
Eine Ausstellung abstrakter Werke von Ulrich Schuback (1944 - 2001)
Vorwiegend ABSTRAKT
Nicht allen Künstlern ist es gegönnt nach ihrem Hinscheiden noch so eine Aufmerksamkeit zu bekommen, wie sie es zu ihren Lebzeiten verdient hätten. In gleich drei Ausstellungen in Kiel wird an den Maler Ulrich Schuback gedacht. |
Island-Sommer-Erinnerungen |
o.T. 1
Unter dem Titel "Vorwiegend Abstrakt" ist dies die dritte Eröffnung zu den Arbeiten von Ulrich Schuback innerhalb Kiels.
Ulrich Schuback, geboren 1944 in Bad Oldesloe, verbrachte seine Jugend in Neustadt / Holstein. Dort besuchte er die Volksschule und begann danach eine Lehre bei der Deutschen Bundespost bei der er auch später in den Beamtendienst übernommen wurde. Doch seine Wissbegierigkeit und der Wille zum Lernen waren stark ausgeprägt und so besuchte er in Lübeck das Abendgymnasium das er 1972 mit der "Mittleren Reife" abschloß. Mit seinem Studium an der damals einzigen Schule für Computerfächer Deutschlands, in Düsseldorf, machte er seinen Abschluß als EDV-Fachmann und arbeitete danach bei der Kienzle Apparate GmbH in Villingen im Schwarzwald. Nebenbei studierte er in Wochenendseminaren Betriebswirtschaft an der Uni Freiburg im Breisgau mit dem Abschluß als graduierter Betriebswirt. Ulrich Schuback, der aus einer bildungsfernen Familie stammte, hatte sich so mit den Jahren ein solides Fundament an Wissen und Kenntnissen angeeignet.
Iris-Feld
o. T. III.
Mit der Eheschließung mit Ingrid Weber und den Wechsel zurück nach Schleswig-Holstein begann für Ulrich Schuback ein neuer Lebensabschnitt.
Seine Leidenschaft galt aber auch der Kunst, speziell der Malerei, die er sehr früh entdeckte. Zwischen 1984 und 1999 belegte er Seminare an der VHS in Kiel, unter anderem bei Klaus Baumgartner, Ulrich Behl und Burghard Schildt. Dort lernte er mit den verschiedenen Maltechniken umzugehen und seine eigene zu entwickeln. Die Kunst war für ihn nach Feierabend Entspannung und Abtauchen in eine andere Welt in der er fast jede freie Minute nutzte.
Schon früh hatte er Möglichkeit an Ausstellungen mit zu wirken. Im Atelier bei Rainer Stangl in Berlin 1994 oder an der Leistungsschau der "Freien Kieler Kunstausstellung" 1996. Mit der Plakatgestaltung zur Ausstellung der "Werkstattgruppe" im Foyer der Uni Bibliothek in Kiel 1990 setzte er ein Zeichen für die Künstlergruppe. Besonders hatten es ihm die Sommerakademien angetan. Die erste bei Rainer Stangl bei der "Internationalen Akademie für Kunst und Gestaltung der Fachhochschule Hamburg", sowie in Norden / Ostfriesland die "Norder Sommerakademie" bei Onno Broeksma, an der er zweimal teilnahm. In diesen Seminaren hatte er genug Zeit sich intensiver seiner Malerei hinzugeben, tags und manchmal auch nachts.
Prometheus
Wamaludhu
|
In der Ausstellung in der Kulturscheune auf dem Hof Akkerboom trifft der Besucher auf die, überwiegend in Großformat und in Öl gehaltenen, Werke. Diese spät entstandenen 18 ausgestellten Arbeiten schuf Schuback zwischen 1993 und 2000. Die Zeit der "Informell" schwappte in den 50er und 60er-Jahren von Frankreich nach Deutschland über und zog auch Ulrich Schuback in den Bann. In seinen collagenähnlichen Werken verband er Materialien wie Sand, Bitumen, Papier- und Stoffstreifen mit seinen sehr kräftigen und tiefendimensionierenden Farben.
"Wamaludhu" von 1994 ist ein in gelb, schwarz und violett gehaltenes Werk in dem diese Tiefenwirkung hervorragend in den Augenschein tritt. Seine Affinität zur Mythologie zeigt sich in seinen Arbeiten bei den Kentauren, Prometheus und Mars bei der die Phantasie des Betrachters in Anspruch genommen wird.
o. T. II.
Die "Informell" bekräftigte Schuback in seinem Ansinnen etliche Landschaftsmotive in dieser Technik zu gestalten. Die Landschaften des Nordens - Island, Skagen oder Blönduos - oder die des Südens, wie Mallorca geben ein Zeugnis davon.
Die oftmals, in der abstrakten Kunst, gestellte fast schon geflügelte Frage: "Was will uns der Künstler damit sagen?" machte Schuback zu einem Titel eines seiner Gemälde. Die Antwort zu dieser Frage werde ich dem Leser hier vorenthalten. Fakt ist, Schuback hielt seine Motive über längere Zeit im Blick. Das Motiv im vorhergehenden Bild setzte er noch im gleichen Jahr in eine Lithographie um mit dem Titel "Ende einer Sommerzeit".
Was will uns der Künstler damit sagen?
Ulrich Schuback verstarb 2001 an einem Krebsleiden. Der große künstlerische Durchbruch gelang ihm zu Lebzeiten nicht, aber wer weiß, wo er mit seinem künstlerischen Ausdruck noch hingekommen wäre. Denn auch seinen größten Traum, einmal nach Amerika und ein halbes Jahr in New York in einem West-Side-Atelier zu verbringen, konnte er sich nicht mehr erfüllen. Was geblieben ist, sind die Erinnerungen an ihn und seine Bilder.
Zu besuchen ist diese Ausstellung noch bis zum 14. August dieses Jahres in der Stockholmstraße 159 24109 Kiel-Mettenhof. Die Öffnungszeiten: Mi./Fr. - So. jeweils von 12 - 17 Uhr.
Die weiteren Ausstellungen in Kiel: Kieler Kloster Falckstraße 9 "Norddeutsche Landschaften in konkreten und abstrakten Bilder" bis zum 31.07.2015 Öffnungszeiten Di.-Sa. 12 - 17 Uhr und "Portraits und Landschaften des Nordens" Kirchen Kai Rathausstraße 5 bis zum 02.08.2015 Öffnungszeiten Mo.-Fr. 10 - 16 Uhr und Sa. 10 - 12 Uhr.
Text und Bilder: Wilfried Likuski, Redaktion mettenhof.de / Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
|