Egal was kommt , es wird gut – sowieso (Marc Forster)
Pastorin Maren Schmidt festlich aus der Thomasgemeinde Mettenhof verabschiedet
Die evangelisch-lutherische Thomasgemeinde Kiel-Mettenhof hatte zum Gottesdienst mit anschließendem Empfang in das Birgitta-Thomas-Haus eingeladen. Und viele Menschen aus dem Stadtteil, aber auch aus Nah und Fern, wollten Pastorin Maren Schmidt, die nun in der St. Nikolaikirche predigen wird, „Lebewohl" und „behüt Dich GOTT" sagen.
Nach mehr als sechs Jahren war die Zeit ihres Einsatzes in dem „ urbanen Wohngebiet aus Beton" zu Ende.
Die Abschiedsstunden waren geprägt von Fröhlichkeit, Nachdenklichkeit, kleinen Tränen und verhaltener Traurigkeit. Aber alle, ob Gottesdienstbesucher, Teilnehmer am Empfang oder Redner wünschten der scheidenden Pastorin im neuen Tätigkeitsbereich Glück, Erfolg und GOTTES guten Schutz.
Ihre Abschiedspredigt stellte Maren Schmidt unter den Prediger Salomo, den Evangelisten Matthäus und den Sänger Marc Forster.
Nur kurz berührte sie die Stationen, die ihr Pastorinenleben in Mettenhof prägten: die vielfältigen Gottesdienste, die Gesprächskreise und die Kontakte zu den Menschen, die in dem multikulturellen, multinationalen und von verschiedenen Religionen geprägten Stadtteil leben.
Dann ging sie auf das Gleichnis über die Arbeit im Weinberg ein und war sich mit sich selbst nicht einig, ob Jesus die Frage nach der Lohngerechtigkeit richtig beantwortet, wenn er es für gut empfindet, dass Jeder – ob er nun viel oder wenig gearbeitet hat – für seine Arbeit den gleichen Lohn erhält.
Neben der Frage nach der Lohngerechtigkeit befasste Maren Schmidt sich mit dem Prediger Salomo und seine Gedanken zur Gottesgerechtigkeit. Eindeutig bekannte die Pastorin sich dazu, dass Menschen, die in Gott leben, einen guten Weg zwischen Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit finden müssen. So sagt Salomo: „Es ist gut, wenn du dich an das eine hältst und auch jenes nicht aus der Hand lässt; denn wer Gott fürchtet, der entgeht dem allen."
Zur Freude der Gottesdienstbesucher gestand die scheidende Pastorin, dass ihr in der letzten Zeit der Song von Marc Forster „Egal was kommt, es wird gut – sowieso" nicht aus dem Kopf ging. Denn, die Lebenshaltung, die Marc Forster in diesem Song verkündet, hilft schon, wenn man aus einem liebgewordenen Amt ausscheidet, um ein neues Amt zu übernehmen. Als der Song vom Band vorgetragen wurde, fühlten sich manche zum Mitsummen und Mitwippen veranlasst.
Pröpstin Almut Witt wies auf die umfangreiche Arbeit hin, die Maren Schmidt während ihrer Amtszeit in der Thomasgemeinde erbracht hatte. Ob es sich um Leitungsfunktionen oder Gottesdienste, ob es sich um kirchliche Amtshandlungen oder Gespräche mit Gemeindegliedern handelte, immer war die Pastorin mit hohem Engagement und mit großer Herzlichkeit dabei, ihren seelsorgerischen Auftrag zu erfüllen. Besonders hob die Pröpstin hervor, mit wie viel Umsicht sich Maren Schmidt um die Kinderkirche und um die Kindertagesstätten bemüht hat. Einige der angesprochenen Kinder dankten den guten Dienst „ihrer Maren, in dem sie das Kinderlied „Wünsche schicken wir wie Sterne" sangen und die Gemeinde zum Mitsingen und Mitmachen veranlassten.
Nach dem Gottesdienst bildete die Gemeinde spontan ein Spalier von der Kirche zum „Großen Saal". Dieses Spalier musste Maren Schmidt durchschreiten und so mancher sprach ihr den Segensspruch „Viel Glück und viel Segen auf all deinen Wegen" zu.
Dieses Spalier musste Maren Schmidt durchschreiten und so mancher sprach ihr den Segensspruch „Viel Glück und viel Segen auf all deinen Wegen" zu.
Nahezu zehn Vertreter aus dem kirchlichen Leben und aus dem Stadtteil, aber auch manche „Gemeindemitglieder ohne Funktion", nahmen die Gelegenheit war, sich bei der engagierten, fröhlichen und stets einsatzbereiten Pastorin zu bedanken.
Es würde zu weit führen, alle Rednerinnen und Redner hier, sowohl von der Person als vom jeweiligen Inhalt her, zu zitieren.
Für den Verfasser dieses Berichtes steht fest, alle Rednerinnen und Redner waren sich einig in ihrer Aussage: „Schade, dass Du gehst aber viel Glück und Erfolg in der neuen und schönen Aufgabe in St. Nikolai".
So richtig ans Herz ging es aber der Festgemeinde, als einige Konfirmandinnen sich von ihrer Pastorin verabschiedeten. Unter Tränen versprachen alle, wir werden Dich in St.Nikolai besuchen.
Bei einer kräftigen Suppe (ein Lob an den Koch), bei Wasser, Saft und Kaffee wurde noch eine lange gemeinsame Zeit verbracht, um über das Erlebte zu sprechen und darüber zu rätseln, ob und wann denn eine neue Pastorin oder ein neuer Pastor kommt. Das ob kann mit Ja beantwortet werden. Über das Wer und Wann wusste keiner etwas zu sagen.
Text: Heinz Pries
Foto: Walter Kleemann<
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