Wir sind Mettenhof - 10 Fragen an Bürgerinnen und Bürger Mettenhofs - Heinz-Bruno Wunsch

Mi07Dez 
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07 Dezember 2016

Wir sind Mettenhof - 10 Fragen an Bürgerinnen und Bürger Mettenhofs - Heinz-Bruno Wunsch

Heinz-Bruno Wunsch -  Vorsitzender des Mettenhofer Arbeitskreises für Kriminalitätsverhütung

 

Bruno Wunsch

 

Zur Person:

Heinz-Bruno Wunsch befindet sich im Ruhestand, war 43 Jahre als Polizeibeamter tätig. In der Zeit von 1973 bis 1985 hat er als Streifenbeamter des 3. Polizeireviers und als Stationsbeamter der damaligen Zweigstelle Mettenhof unseren Stadtteil Mettenhof kennengelernt. Ab 2003 war er als Dienststellenleiter für die Polizeistation Mettenhof in der Verantwortung. Seit Jahresende 2013 engagierte er sich ausschließlich für den Mettenhofer Arbeitskreis für Kriminalitätsverhütung. Im Januar 2017 möchte er hier den Vorsitz weitergeben.

 

1. Wie lange leben Sie in Mettenhof?

 

Ich kenne den Stadtteil noch aus der Zeit, als aus einer kleinen Wohnung in der Randerstraße drei Polizisten, einer mit Diensthund, sich um Präsenz und Ermittlungen in dem aufwachsenden Stadtteil kümmerten.

 

2. Was gefällt Ihnen besonders in Ihrem Stadtteil?

 

Meine Erinnerungen sind hier positiv besetzt. Ich kenne noch die letzten Lager im Kollhorster Weg und in Dietrichsdorf. Viele junge Familien aus ganz Kiel suchten ebenfalls eine dauerhafte Bleibe. Neue und zahlreiche Wohnungen in Mettenhof boten da eine zukunftsweisende Perspektive.

 

3. Was gefällt ihnen nicht in Ihrem Stadtteil?

 

Die Antwort ist in den Berichten der Stadt Kiel zu lesen. Alle tatkräftigen Bemühungen in den Kindertagesstätten und Schulen können nur in dem Umfang erfolgreich sein, wie finanzielle Mittel für Räume und Personal zur Verfügung gestellt werden. Eine wirkliche Antwort für die Bekämpfung der Kinderarmut kann ich nicht erkennen. Initiativen bleiben immer wieder stecken. Ein immer größerer Zulauf zu den Tafeln und eben kein garantiertes kostenloses Mittagessen während der Ganztagsbetreuung sind als weitere Belege zu nennen.

 

4. Empfinden sie Mettenhof als sozialen Brennpunkt?

 

Die soziale Lage ist für nicht wenige Menschen schwierig. Viele Problemfelder müssen bearbeitet, Schwierigkeiten beseitigt und Perspektiven aufgezeichnet werden. Zahlreiche Menschen bemühen sich darum. Ehrenamtliches Engagement muss dabei zwangsläufig schnell an seine Grenzen stoßen. Wenn dies von der verantwortlichen Politik anerkannt werden würde, wäre zumindest die Notwendigkeit eines höheren Geldeinsatzes für notwendiges Personal auf der Tagesordnung. 

Die Entwicklung der Wohnungsbauunternehmen in den letzten Jahrzehnten zu ausschließlich gewinnorientierten Unternehmen haben manche Situation deutlich verschärft. 

 

5. Sind die Umbaumaßnahmen der letzten Jahre ein Gewinn für Mettenhof ?

 

Das Programm "Soziale Stadt" hat sehr viele Menschen mitgenommen - die augenscheinlichen baulichen Verbesserungen und die sich daraus ergebenen Möglichkeiten haben Menschen und Institutionen beflügelt. Im Ergebnis wurde das vorhandene Netzwerk erfolgreich ausgebaut. Ich habe mich darüber gefreut, dass das Stadtteilbüro auch drei Jahre nach dem Ende des Programms bleiben konnte. Die Diskussion darum hat aber auch gezeigt, wie endlich die Verantwortlichen die auch künftig notwendigen Stützungsmaßnahmen für den größeren Teil des Stadtteils bewerten.

 

6. Können Sie bzw. Ihre Kinder, anhand der Angebote in Mettenhof, Ihre Freizeit sinnvoll gestalten?

 

Worin liegt der Sinn der Freizeitgestaltung bei Kindern. In Spaß, Freude, Gemeinschaft und der Möglichkeit der eigenen Entwicklung. Im letzten Punkt sehe ich noch große Möglichkeiten. Bei der Finanzierung ist hier neben der Stadt Kiel auch sehr eindeutig das Land Schleswig-Holstein zu nennen.

 

7. Leben Sie gerne in Mettenhof?

 

Durch meine Berufstätigkeit und meine ehrenamtliche Arbeit habe ich hier viel Zeit verbracht - ich blicke gerne zurück. 

 

8. Wie bewerten Sie die Mettenhofer Schulen?

 

Es wird viel geleistet an den Mettenhofer Schulen - ob man den Lehrern, Schulsozialarbeitern, Schulassistenten und weiteren Beschäftigten im Vergleich zu anderen Standorten nicht oftmals zu viel abverlangt, ist für mich eine offene Frage.

 

9. Können Sie sich vorstellen in Mettenhof alt zu werden?

 

Ich habe mich vor 14 Jahren auf Zeit für Mettenhof entschieden. 

 

10. Können Sie sich vorstellen für Ihren Stadtteil ehrenamtlich tätig zu sein?

 

Es würde mich freuen, wenn die Arbeit des Mettenhofer Arbeitskreises - gegründet vor 20 Jahren - fortgeführt werden würde. Auch wenn sich die äußeren Bedingungen verändert haben. Der Schwerpunkt Prävention für Kinder und Jugendliche ist weiterhin ein wichtiger Punkt für den kinderreichsten Stadtteil der Landeshaupstadt Kiel.

 

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