Von Alfred Gertz auf Freitag, 28. Mai 2021
Kategorie: Aktuelles

Die Polizei informiert

Verkehrssicherheitsbericht 2020 für die Landeshauptstadt Kiel 

Im Jahr 2020 ist es im Kieler Stadtgebiet zu insgesamt 8.083 von der Polizei registrierten Verkehrsunfällen gekommen. Im Vergleich zum Vorjahr mit 9.617 Verkehrsunfällen ist die Zahl damit um 16,0 % gesunken. Sie widerspricht damit dem Trend der letzten zehn Jahre, in denen die Unfallzahlen stets von Jahr zu Jahr gestiegen sind. Dies dürfte der pandemiebedingten Ausnahmesituation geschuldet sein, die zu einer geringeren Verkehrsdichte geführt hat und vermutlich zukünftig nicht ohne weiters fortgeschrieben werden kann.

Den größten Anteil der polizeilich registrierten Verkehrsunfälle mit 83,8 % nehmen auch weiterhin die Bagatellfälle, Unfälle ohne Personenschaden und denen keine Straftat oder bedeutende Ordnungswidrigkeit zugrunde liegen, ein.

Die seit dem Jahr 2014 rückläufige Anzahl der verletzten Verkehrsteilnehmer ist ihrem Trend gefolgt und ging ebenfalls um 8,6 % zurück. Verletzten sich 2019 noch 1.099 Personen im Straßenverkehr, waren es in 2020 nur noch 1.005.

2020 kamen insgesamt 5 Personen im Straßenverkehr in Kiel ums Leben.

Bereits jetzt ist der Anteil des Fahrradverkehrs in Kiel spürbar gestiegen. Bei mehr gefahrener Strecke steigt damit auch die Unfallgefahr.

Radfahrer, hier auch insbesondere Kinder der Altersgruppe 10-14-Jahre, gehören auch weiterhin zu den gefährdetsten Verkehrsteilnehmer. Insgesamt hat sich zum dritten Mal in Folge die Anzahl der verletzten Radfahrer erhöht. Mit ca. 45 % weisen sie mittlerweile den größten Anteil an verletzten Verkehrsteilnehmern im Kieler Stadtgebiet auf. Unter den 538 verletzten Radfahrern fanden sich 42 Kinder. In der Altersgruppe 10-14 Jahre waren es alleine 32. 85 (ca. 16 %) der verunfallten Radfahrer waren mit einem Pedelc unterwegs. Zwei erwachsene Radfahrer verunfallten 2020 tödlich.

Die Polizeidirektion Kiel betrachtet den Trend zur verstärkten Nutzung des Fahrrades und der damit einhergehenden Steigerung der Unfallzahlen mit Radfahrerbeteiligung mit Sorge und hat daher im Mai 2020 bereits die "Verkehrssicherheitsinitiative Radverkehr" mit dem Ziel ins Leben gerufen, durch konzentrierte Schwerpunktsetzung die Anzahl der verunglückten Radfahrer zu senken.

Insbesondere fanden eine Verstärkung der Überwachungstätigkeit in Zusammenhang mit dem Radfahrverkehr, eine Aufklärung der Öffentlichkeit über Regeln und Risiken und eine Überprüfung von Radverkehrsanlagen und Beschilderungen auf Zweckmäßigkeit und Sicherheit mit einer gegebenenfalls entsprechenden Mitteilung an die Ordnungsbehörde statt.

Der Verkehrssicherheitsbericht 2020 kann im Internet unter folgendem Link https://t1p.de/7dla abgerufen werden.

Für Nachfragen von Medienvertretern steht der Leiter des Sachgebiets Verkehr, Polizeihauptkommissar Jens Hamann, telefonisch unter der Rufnummer 0431 / 160 2130 zur Verfügung.

Matthias Felsch

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