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- 02 Dezember 2015
Sparkassenstiftung 24. November 2015
Günter Grass - "Aquadichte" aus dem Norden
Vernissage
Es war die erste Ausstellung nach dem Tode von Günter Grass am 13. April diesen Jahres, bei der er bei den Vorbereitungen von dieser noch maßgeblich daran beteiligt war und mitgewirkt hatte. Genauso bei den Konzepten und Gestaltungen bei den beiden Katalogen aus der Reihe "Littera Borealis" und unter der Mitwirkung von Frau Dagmar Rösner, der Kuratorin dieser Ausstellung, aus der Reihe "Ars Borealis". |
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Nach der Begrüßungsrede von dem Vorsitzenden des Stiftungsrates der Sparkassenstiftung Schleswig-Holsteins Reinhard Bull und einem Grußwort von Anke Spoorendonk, der Ministerin für Justiz, Kultur und Europa in Schleswig-Holstein, gab Jörg-Philipp Thomsa, Leiter des Günter-Grass-Hauses in Lübeck, eine Einführung vom Leben und Schaffen des Schriftstellers und Künstlers Günter Grass.
Die in dieser Ausstellung dargestellten Werke sind hauptsächlich im Jahre 1996 entstanden, kurz nach dem spektakulären Verriß des damaligen Literaturkritikers Marcel Reich-Ranitzki seines Romans "Ein weites Feld".
Als Illustrator seiner Bücher schon bekannt, sind hier die beiden Aquarelle "Fundsachen für Nichtleser" und "Einige Fundsachen für Nichtleser" ein Aquarell von 1997 ausgestellt, die er für seine Fundsachen, einem bebilderten Tagebuch, konzipiert und gemalt hatte.
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Dabei sind seine eingebrachten Worte nicht erklärend, sondern unterstützen zum Teil in poetischer Weise, die Intensität und Aussagekraft seiner Werke. Tief empfundene Regungen, gepaart mit Witz und einer gehörigen Portion Selbstironie und Reflektion, gehören genauso dazu, wie seine hintersinnigen und tiefgründigen Gedanken, die man in seiner Malerei entdecken kann.
Der Mann mit der Pfeife, jetzt nun für immer verstummt, war nicht nur Mahner. In seinen Werken bearbeitete er immer eine andere Thematik, die sich nie wiederholte und die immer wieder zu Diskussionen führte. Mit seinem politischen und gesellschaftlichen Engagement machte er sich nicht nur Freunde. Unbequem, wie die beiden Lübecker Thomas Mann und Willy Brandt befand er sich dabei in bester Gesellschaft. Er selbst bezeichnete sich als einen heiteren und lebenslustigen Pessimisten.
Zur Ausstellung sind zwei Kataloge erschienen. Einmal eine Sonderausgabe aus der Reihe „Ars Borealis“ und aus der Reihe "Littera Borealis", eine Edition zur zeitgenössischen Literatur im Norden, die 14. Ausgabe zum Schriftsteller Günter Grass. Die Ausstellung der Sparkassenstiftung Schleswig-Holstein ist noch bis zum 26. Februar 2016 im Gebäude der Sparkassenakademie Schleswig-Holstein, Faluner Weg 6, 24109 Kiel, werktags von 09:00 – 17:00 Uhr, freitags bis 14:00 Uhr, zu besichtigen. Der Eintritt ist frei. Text + Fotos: Wilfried Likuski |