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Bericht zu den Kulturtagen 2021

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"Die Siedlung Heidenberg" am 21.10. auf Hof Akkerboom 

Am Vorabend der 15. Mettenhofer Kulturtage berichtete Dietrich Schunck am 21.10. über die Geschichte der Siedlung Heidenberg. Die Siedlung entstand, als vor etwa 250 Jahren das Domänengut im heutigen Kronshagen in einzelne Landstücke aufgeteilt wurde. Auf dem neu verfügbaren Land siedelten sich Bauern an, aber auch Handwerker, die Landwirtschaft als Nebenerwerb betrieben. Außerdem wurde eine Armenkate für bedürftige und kranke Menschen unterhalten. Die wirtschaftliche Lage zu Beginn muss schwierig gewesen sein, wenigstens wechselte der jetzige Hof Akkerboom in den ersten 30 Jahren mehrfach den Besitzer, bis 1792 sich die Familie Gottsch ansiedelte. Sie brachten damals das Holzgerüst des Hauses aus der Propstei mit und erweiterten dieses 1813. Der Hausbalken der Erweiterung ist noch über der Grootdöör des wiederaufgebauten Haupthauses angebracht. Andere Zeugen dieser Zeit sind der Hof Büll in der Narvikstraße und eine Kate auf dem Jugendbauernhof. Darüberhinaus erinnert kaum noch etwas an die ländliche Struktur der Siedlung, da sie mittlerweile von den Siedlungen des Stadtteils Mettenhof überbaut ist.


Dietrich Schunck hat selbst umfangreich zu der Geschichte der Siedlung Heidenberg geforscht. Außerdem konnte er den ehemaligen Pächter Akkerboom und die letzten Besitzer des Hofes Büll interviewen.

Anhand der Altenteilerverträge zeigte Dietrich Schunck ein lebendiges Bild der Verhältnisse der Generationen untereinander. Bemerkenswert ist, dass in diesen Verträge Rechte und Pflichten bis in kleinste Details geregelt waren. Die erste Hofbesitzerin aus der Familie Göttsch hatte als Alterssitz nur eine kleine Wohnung, die von einer Scheune abgeteilt war. Die nächste Generation konnte sich schon ein eigenständiges Altenteilerhaus leisten.

Dietrich Schunck berichtete auch über die Situation der Schulen. Die Kinder aus Heidenberg gingen in Ottendorf zur Schule. Der Unterricht erfolgte zunächst in der Kate des Lehrers, erst später gab es ein eigenständiges Schulhaus. Zuerst wirkten Handwerker nebenbei als Lehrer, erst im 19. Jahrhundert etablierten sich ausgebildete Lehrer. Auch erinnerte Dietrich Schunck daran, dass lange Zeit Dutzende Kinder aller Alterstufen zusammen in einem Raum und von einem Lehrer betreut wurden.

Mit der Siedlung Heidenberg verbindet sich ein schwerer Kriminalfall. Ein Knecht hatte 1813 einen Raubmord begangen. Der Prozeß zog sich längere Zeit hin und endete mit der letzten öffentlichen Hinrichtung im Kieler Raum.

Trotz des stürmischen Wetters war der Vortrag gut besucht. Dietrich Schunck vermittelte den Zuhörern ein lebendiges Bild der Siedlung Heidenberg, besonders da er aus den Gesprächen mit ehemaligen Bewohnern berichten konnte.

Text und Foto: Thorsten Bauer-Yang

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